
Die Herkunft von Cannabis: Eine Kulturgeschichte des Hanfs
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Cannabis wird in der Medizin immer beliebter. Die Forschung hat ergeben, dass die Wirkstoffe bei vielen verschiedenen Leiden helfen können. Doch die Verwendung von medizinischem Cannabis ist nichts Neues. Tatsächlich blickt die Pflanze auf eine lange Geschichte zurück, die weit über die Antike hinaus reicht. Alles Wissenswerte über die Herkunft und Geschichte von Cannabis erfährst du in diesem Artikel.
Die Verwendung von Cannabis als natürliches Arzneimittel ist nichts Neues – schon vor der Antike haben sich Menschen die Wirkstoffe zunutze gemacht.
Ursprünglich soll die Hanfpflanze aus dem asiatischen Raum stammen, wobei man die genaue Herkunft von Cannabis nicht exakt bestimmen kann.
Die verschiedenen Cannabisarten Sativa, Indica und Ruderalis haben ihre Herkunft in verschiedenen Gegenden, da sie unterschiedlich an klimatische Bedingungen angepasst sind.
Viele Jahre war Cannabis eine beliebte Heil- und Nutzpflanze, doch im 20. Jahrhundert wurde es in vielen Teilen der Welt verboten.
Inzwischen ist Cannabis wieder legal und findet vor allem als Arzneimittel Anwendung.
Bei Cannabis handelt es sich um eine Pflanzengattung. Viele kennen sie auch als Hanf. In dieser Gattung gibt es drei verschiedene Arten: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Je nach Art und Umweltbedingungen erreicht die Cannabispflanze unterschiedliche Wuchshöhen. Sie kann sogar bis zu 5 Meter hoch werden. Hanfpflanzen sind einjährig und haben einen krautigen Wuchs. Charakteristisch sind die handförmigen Blätter mit gesägtem Rand. Daran kannst du die Cannabispflanze schnell und treffsicher erkennen.
Bei Cannabis gibt es männliche und weibliche Exemplare – alle Arten sind getrenntgeschlechtig. Die weiblichen Blüten sind es, die in der Medizin zum Einsatz kommen, da in ihnen die meisten Wirkstoffe stecken. Forscher haben entdeckt, dass die Hanfpflanze über 500 verschiedene Substanzen enthalten soll. Davon sind mehr als 100 den Phytocannabinoiden zuzuordnen.
Sowohl Cannabinoide als auch Terpene und Flavonoide gelten als wichtige Inhaltsstoffe in der Medizin. Sie haben eine unterschiedliche Wirkung und kommen bei unterschiedlichen Leiden und Beschwerden zum Einsatz.
Cannabisblüten sind es aber auch, die zu Freizeitzwecken konsumiert werden. Es ist vor allem das Cannabinoid THC, das eine berauschende Wirkung erzielt und daher bei Freizeitkonsumenten recht beliebt ist. Ein weiteres bekanntes Cannabinoid ist CBD – dieses macht nicht „high“, sondern hat vielmehr eine ausgleichende und beruhigende Wirkung.
Die Unterschiede zwischen CBD und THC beleuchtet ein separater Artikel noch genauer.
Heute ist Cannabis rund um den Globus bekannt. Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage sieht man Hanfpflanzen auch immer häufiger in privaten Gewächshäusern oder Gärten. Doch um herauszufinden, woher die Pflanze überhaupt kommt, müssen wir in das alte Asien zurückgehen.
Die Herkunft von Cannabis wird im asiatischen Raum vermutet. Woher es genau stammt, ist unklar. Doch was man gefunden hat, sind Schriftstücke aus Indien, China und auch Ägypten, in denen die Nutzung von Hanf als Arzneimittel und Rauschmittel beschrieben wurde. Diese schriftlichen Erzeugnisse sollen Forschern zufolge rund 4.000 Jahre alt sein. Spezielle Analysen haben ergeben, dass Cannabis in Ostasien bereits im frühen Neolithikum – also in der Jungsteinzeit um das Jahr 5.800 v. Chr. – angebaut wurde.
Es gibt aber noch andere Gründe, aus denen die Hanfpflanze eine der ältesten Nutz- und Kulturpflanzen ist. Neben dem Konsum von Cannabis zu therapeutischen oder berauschenden Zwecken gibt es den sogenannten Nutzhanf. So konnte man feststellen, dass Hanfseile bereits vor 10.000 Jahren im Einsatz waren.
Doch was gibt es noch über die Herkunft von Cannabis zu sagen? Tatsächlich ist es schwer einzugrenzen, woher die Pflanze exakt stammt. Denn in den letzten Jahrhunderten haben sich Cannabispflanzen nicht nur weiter verbreitet, sondern haben sich untereinander auch immer stärker vermischt. Das ist auch der Grund dafür, warum es heute so viele verschiedene Sorten gibt.
Eine genomische Untersuchung verschiedener Pflanzen hat ergeben, dass diese auf den ursprünglichen asiatischen Genpool zurückgehen. Dieser ist vor allem bei heutigen Wildpflanzen noch deutlich zu finden. Schon vor rund 12.000 Jahren haben Menschen mit der „Domestizierung“ der Pflanze begonnen, was es der Forschung sehr schwer macht, die tatsächliche Ur-Art auszumachen.
In China wurde Hanf beispielsweise bei Rheuma und Malaria eingesetzt. Zudem waren Cannabisblüten eine wichtige Grabbeigabe. Eine der ersten chinesischen Kulturen – die Gushi-Kultur – war für den Gebrauch stark psychoaktiver Cannabisblüten bekannt. Man geht heute davon aus, dass sie nicht nur zu Heilzwecken, sondern auch im Schamanismus verwendet wurden.
Wie kam Cannabis nach Europa? Einer der ältesten Funde in Europa, der circa 5.500 Jahre alt ist, stammt aus dem Raum Eisenberg – dem heutigen Thüringen in Deutschland. Man vermutet, dass die Pflanze von Indien über den Irak oder Kasachstan nach Europa importiert wurde. In der europäischen Antike war Hanfgewebe für die Herstellung von Kleidern sehr populär.
Plinius der Ältere, ein bekannter römischer Gelehrter, berichtet aber auch von der medizinischen Wirkung von Cannabis: Es soll Schmerzen lindern. Somit wurde es bis durch das Mittelalter hindurch zur Schmerzlinderung verwendet. Die Verwendung als Rauschmittel war im Mittelalter zwar durchaus bekannt, doch man geht davon aus, dass dies nicht aktiv praktiziert wurde.
In Verruf geriet Cannabis Mitte des 20. Jahrhunderts. Erst wurde nur noch Nutzhanf verwendet, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der sogar noch bessere Eigenschaften als Baumwolle haben soll. Als Rausch- oder Arzneimittel verwendete man Cannabis kaum mehr – zumindest nicht legal. Viele sahen darin eine gefährliche Substanz. Aber auch wirtschaftliche Interessen befeuerten ein Verbot: So konnten Chemiekonzerne beispielsweise an synthetischen Fasern mehr verdienen als an natürlichen Hanffasern. Der Anbau von Cannabis wurde in vielen Teilen Europas sowie in den USA verboten.
Es gibt drei Cannabisarten:
Doch was ist über die Herkunft dieser Arten von Cannabis bekannt? Und was gibt es über deren Geschichte zu erzählen?
Um die Herkunft von Cannabis sativa herauszufinden, sehen sich Forscher ihre Wuchsform an. Diese Cannabisart wächst höher als alle anderen, was auf einen tropischen Ursprung schließen lässt. Man geht also davon aus, dass die Herkunft Cannabis sativa in äquatorialen Gegenden zu finden ist. Cannabis sativa soll bis zu 5 Meter hoch werden und übertrifft damit jede andere Art.
Cannabis indica wird auch „Indischer Hanf“ genannt, was direkte Rückschlüsse auf die Herkunft zulässt. Diese Pflanzen sind breitblättrig, stark verzweigt und mit rund 2 Metern eher kleinwüchsig. Das deutet darauf hin, dass sie sich an trockenes und raues Klima angepasst hat. Man schätzt die Herkunft von Cannabis indica auf den Süden der großen zentralasiatischen Gebirgsscheide – Hindukusch, Himalaya, Pamir. Von dort gelang die Pflanze nach Zentral- und Südasien und wurde in Ländern wie Indien, Pakistan, Nepal und Afghanistan angebaut.
Die dritte Cannabisart ist Cannabis ruderalis. Sie ist an extreme Klimabedingungen angepasst. Sowohl in kurzen, heißen Sommern als auch in langen, kalten Wintern kann sich diese Pflanze entwickeln. Häufig ist sie auf brachliegenden Feldern oder an Straßenrändern zu finden – also dort, wo sie nicht viele Nährstoffe bekommt. Das erklärt auch den krautigen, niedrigen Wuchs – diese Art erreicht nur in Ausnahmefällen 2 Meter. Die Herkunft von Cannabis ruderalis soll auf die eher unwirtlichen Regionen Zentralasiens zurückzuführen sein. Man schätzt, dass die Geschichte dieser Cannabisart in Sibirien, Kasachstan und im südlichen Russland beginnt.
Dass die verschiedenen Cannabisarten eine unterschiedliche Herkunft haben, kann mehrere Gründe haben. Denkbar ist eine Trennung im Eiszeitalter: Die Pflanzen wurden in bestimmte Areale verdrängt und haben sich an die dort vorherrschenden Bedingungen angepasst.
Die Wirkung von Cannbis hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es sind aber vor allem Wachstumsbedingungen und die Herkunft, die einen großen Einfluss haben. Wie sieht das in der Praxis aus?
Da sich die verschiedenen Cannabisarten an die Bedingungen in ihrer Herkunft gewöhnt haben, weisen sie unterschiedliche Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen auf. Die Herkunft hat also unmittelbar einen Einfluss auf die Wirkung von Cannabis Sorten.
Übrigens: Auch heute beeinflussen die Wachstumsbedingungen wie der Standort, die Nährstoffdichte des Bodens, die Sonneneinstrahlung und die Temperatur, wie viel THC bzw. CBD die Cannabisblüten enthalten.
Die Geschichte von Cannabis endete jedoch nicht im 20. Jahrhundert. Es war unter anderem die Hippiebewegung in den späten 1960ern, die Hanfpflanzen wieder populär machte. Seither wurde es vorwiegend zu Freizeitzwecken konsumiert – wenn auch nicht ganz legal.
Jedoch wurde Cannabis auch für die Medizin wieder interessanter. Das, was vor mehreren Tausenden Jahren bereits angewendet wurde, wird inzwischen wieder intensiver erforscht. Gerade in einer Zeit, in der sich mehr und mehr Menschen von synthetischen Arzneimitteln abwenden und nach natürlichen Alternativen suchen, ist Cannabis eine willkommene Lösung.
Heute gibt es neben Freizeitcannabis auch medizinisches Cannabis. Es ist wesentlich strenger kontrolliert und zielt nicht auf einen Rauschzustand, sondern auf eine gesundheitliche Wirkung ab. Medizinalcannabis ist unter anderem wegen der Cannabinoide THC und CBD sowie wegen der Terpene so wirkungsvoll. Mit speziell für gesundheitliche Beschwerden hergestellten Extrakten lassen sich die gewünschten Stoffe noch besser dosieren.
Inzwischen ist sogar der Freizeitkonsum von Cannabis legalisiert. Um gewisse Risiken und Gefahren zu minimieren, gibt es allerdings klare Regeln zum Anbau und Gebrauch der pflanzlichen Droge.
Die Herkunft von Cannabis lässt sich nicht genau benennen. Was allerdings klar ist, ist ein Ursprung in Asien, wo die Pflanze unter anderem zu medizinischen Zwecken verwendet wurde. Von da gelangte die Hanfpflanze nach Europa, wo sie erst rege genutzt und dann verboten wurde. Inzwischen ist Cannabis wieder legal und wird vor allem zu medizinischen Zwecken immer häufiger eingesetzt.
Die Cannabispflanze stammt aus dem asiatischen Raum, wobei den verschiedenen Cannabisarten andere Herkunftsregionen zugeschrieben werden. Exakt lässt sich die Herkunft von Cannabis allerdings nicht benennen.
Da die Herkunft von Cannabis auf Asien zurückzuführen ist, ist davon auszugehen, dass die Pflanze in China entdeckt wurde. Dort hat Hanf zumindest eine jahrtausendealte Tradition als Heil- und Nutzpflanze und gilt als eine der ältesten bekannten Rauschmittel. Auch in Indien nutzt man Cannabis bereits sehr lange.
Cannabis gelangte bereits in der Antike nach Europa, wo sich die Pflanze natürlicherweise verbreitete. Heute kann der Echte Hanf so gut wie überall wachsen, da er stark anpassungsfähig ist. Er wächst in Höhenlagen, in äquatornahen Zonen oder im Tiefgebirge.
Im Mittelalter war Cannabis noch nicht so stigmatisiert wie heute. Die Hanfpflanze hatte viele Einsatzbereiche. So wurde sie unter anderem zur Herstellung von Textilien verwendet, aber auch als Arzneimittel bei verschiedenen Leiden und Schmerzen fand sie Anwendung. Zwar wusste man damals schon, dass Cannabis eine berauschende Wirkung hat, doch der Konsum als Freizeitdroge war nicht so weit verbreitet wie die praktische Nutzung.
Da die Geschichte von Cannabis so weit zurückreicht, könnte man meinen, dass die Pflanze selbst relativ alt wird. Das ist jedoch nicht der Fall. Bei der Hanfpflanze handelt es sich um ein einjähriges Gewächs. Die meisten Sorten vollenden ihr Leben nach 4 bis 10 Monaten. Über Samen vermehrt sich Cannabis, sodass im nächsten Jahr wieder neue Pflanzen entstehen können.