
Cannabistee aus Blüten selber machen: So geht’s Schritt für Schritt
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Lesezeit 6 min
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Cannabis kann in vielen verschiedenen Arten konsumiert werden. Neben dem Rauchen und Inhalieren ist die Einnahme von Cannabis-Tropfen und -Extrakten sehr gängig. Doch wusstest du, dass du auch Cannabistee aus Blüten zubereiten kannst? Dieser Artikel hält eine Anleitung für dich bereit und zeigt dir, worauf du bei der Zubereitung und beim Konsum achten solltest.
Cannabis kann nicht nur inhaliert oder in Form von Cannabis-Extrakt eingenommen werden.
Du kannst dir ebenso einen Cannabistee aus Blüten selber machen.
Cannabistee wird nicht wie herkömmlicher Tee zubereitet, sodass du ein paar Hinweise beachten solltest.
Vor allem für Personen, die Cannabis ungern über einen Vaporizer inhalieren möchten, ist ein Cannabistee die optimale Alternative.
Bei Cannabis gibt es viele verschiedene Darreichungsformen. Eine mögliche Anwendung ist Cannabis in Form von Cannabistee aus Blüten. Es handelt sich um eine Alternative für alle, die Cannabis nicht rauchen oder inhalieren möchten.
Jedoch bereitest du Cannabisblüten-Tee nicht wie jeden anderen Tee zu. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, damit du die gewünschte Wirkung erzielst und ein sicheres Ergebnis erzielst.
Also gilt: Ja, du kannst aus Cannabisblüten Tee machen. Für einige Personen mag das sogar die beste Darreichungsform darstellen.
Cannabis kann je nach Zusammensetzung der Inhaltsstoffe verschiedene Effekte erzielen. Die Wirkungsweise richtet sich nach den enthaltenen Cannabinoiden THC und CBD und auch die Terpene spielen eine gewisse Rolle. Somit richtet sich die Wirkung deines Cannabistees aus Blüten nach den jeweiligen Inhaltsstoffen. Ganz allgemein kannst du als Cannabispatient von folgenden Wirkungen profitieren:
In den Artikeln „ Wie wirkt CBD ?“ und „ Wirkung verschiedener Cannabis Sorten “ gehen wir näher auf die Wirkung von Cannabis-Produkten ein.
Wenn du Cannabistee selber machen möchtest, solltest du auf die Blüten der Hanfpflanze zurückgreifen. Manche verwenden auch die Blätter und Stängel. Diese haben nur einen geringen Gehalt an Terpenen und Cannabinoiden, können aber ebenfalls für die Herstellung von Cannabistee verwendet werden.
In der Regel kannst du speziell für Cannabistee vorbereitete Blüten direkt in der Apotheke kaufen. Auf Vorlage deines Cannabis-Rezepts erhältst du die medizinischen Cannabisblüten in vorportionierten Dosen oder zusammen mit einem Dosierlöffel.
Wenn du in Besitz eines Cannabistee-Rezepts bist, ist dort auch die zu verwendende Menge Cannabisblüten vermerkt. Es kann aber auch sein, dass du diese Information mitsamt einer separaten Gebrauchsanweisung in der Apotheke erhältst.
Sobald du deine zerkleinerten Cannabisblüten erhalten hast, kannst du dich an die Zubereitung von Cannabistee machen. Lege dir hierzu folgende Zutaten und Arbeitsmaterialien zurecht:
Wenn du deinen Tee gerne etwas gesüßt trinkst, kannst du dir optional auch noch Honig bereitstellen.
Cannabisblüten sollten, um die optimale Wirkung zu erzielen, über einen längeren Zeitraum gekocht werden. Du gießt sie also nicht wie einen herkömmlichen Tee auf. Man spricht davon, dass das Cannabis decarboxyliert und dadurch seine volle Wirkung entfaltet.
Wir haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich zusammengetragen. So geht bei der Zubereitung von Cannabistee aus Blüten nichts schief:
Lass den Cannabistee nur kurz abkühlen und trinke ihn noch in heißem Zustand, um von der Wirkung zu profitieren. Wenn deine Cannabistherapie mehrere Dosen Cannabistee vorsieht, kannst du ihn in eine Thermoskanne füllen und über den Tag verteilt konsumieren.
Selbst gemachter Cannabistee aus Blüten kann einen bitteren Geschmack haben. Deshalb süßen ihn einige mit Honig oder verfeinern ihn mit Zitrone. Andere geben einen anderen Tee – zum Beispiel einen Kräuter- oder Früchtetee – hinzu, damit der Geschmack angenehmer wird.
In der Regel müssen Cannabisblüten für einen wirkungsvollen Cannabistee 15 Minuten lang sieden. Wie lange deine medizinischen Cannabisblüten jedoch gekocht werden sollten, kannst du deinem Cannabis-Rezept oder der Gebrauchsanweisung entnehmen. Wichtig ist es, die Kochzeit nicht zu verkürzen, da du dadurch die Wirkung abschwächen könntest.
Durch das Kochen der Cannabisblüten für einen gewissen Zeitraum aktivierst du die Cannabinoide. Dieser Prozess wird als Decarboxylierung bezeichnet. Er ist sehr wichtig, da in der Cannabispflanze lediglich Cannabinoidsäuren enthalten sind. Sie werden erst durch die richtige Zubereitungsmethode zu Cannabinoiden, welche der menschliche Körper verarbeiten kann.
Die Decarboxylierung erfolgt durch Hitze. Daher musst du die Cannabisblüten bei der Herstellung von Cannabistee über einen gewissen Zeitraum hohen Temperaturen aussetzen. Es reicht also nicht, die Blüten lediglich in warmem Wasser ziehen zu lassen – es muss kochen.
Wenn du medizinisches Cannabis auf Rezept erhältst, bekommst du in der Regel die ideale Dosierung direkt von deinem behandelnden Arzt oder von der Apotheke mitgeteilt. Die Dosierung hängt stark davon ab, wie gut du Cannabis verträgst und welche Inhaltsstoffe die Blüten zu welchen Anteilen beinhalten.
Generell solltest du dich beim Konsum von Cannabis langsam an die gewünschte Dosis herantasten – auch bei Cannabistee aus Blüten. Es empfiehlt sich, bei rund 5 mg THC pro Portion zu beginnen, was bei einem THC-Gehalt von 10 % etwa 0,1 g Cannabis entspricht. Die Tageshöchstdosis sollte 3 g nicht überschreiten.
Mehr Informationen erhältst du von deinem Arzt oder in der Produktinformation der zerkleinerten Cannabisblüten für die Zubereitung deines Tees.
Cannabistee wird oral eingenommen. Anders als beim Inhalieren gelangen die Inhaltsstoffe nicht direkt über die Lunge in den Blutkreislauf. Das bedeutet, dass es etwas länger dauert, bis die Wirkung einsetzt. Wenn du Cannabistee aus Blüten trinkst, dauert es rund 30 bis 90 Minuten, bis du erste Effekte bemerkst.
Dafür hält die Wirkung umso länger an: Rund 4 bis 8 Stunden kannst du von den Inhaltsstoffen des Cannabis profitieren. Das macht Cannabistee vor allem bei Schlafstörungen zu einer so geeigneten Option.
Häufig liest man den Tipp, für die Zubereitung von Cannabistee etwas Fett in das Kochwasser zu geben. Der Grund: Du erhöhst damit die Bioverfügbarkeit. Allerdings hat das auch einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil: Du beeinflusst damit die Wirkung und Nebenwirkung des Cannabis. Um nur die gewünschte Wirkung zu erzielen, solltest du von dem Hinzufügen von Fett daher absehen.
Erfahrungen und Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass viele Patienten mit der Einnahme von Cannabis in Form von Tee sehr zufrieden sind. Psychoaktive Nebenwirkungen, die beispielsweise beim Rauchen auftreten, werden minimiert. Zudem nennen viele Nutzer eine gute Verträglichkeit als Argument für Cannabistee.
Bereits seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland medizinische Cannabisblüten verschreiben – auch ein Rezept für Cannabistee ist möglich. Seit der Gesetzesänderung 2024 ist es noch einfacher, ein Rezept für Cannabis zu bekommen. Du kannst dieses Rezept in deiner Apotheke vor Ort oder in einer Online-Apotheke einlösen.
Grundsätzlich sind nur die Personen für eine Cannabinoidtherapie berechtigt, die eine schwere Erkrankung oder Beschwerden haben, bei denen andere Methoden nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Cannabis ist daher häufig eine beliebte pflanzliche Alternative oder wird ergänzend zu bestehenden Arzneimitteln eingesetzt.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du nur auf medizinisches Cannabis setzen – nicht auf illegales Cannabis. Dieses ist häufig gestreckt oder weist eine minderwertige Qualität auf. Übrigens: Während Samen in Cannabisblüten beim Rauchen oder Inhalieren ein großes Gesundheitsrisiko darstellen, beeinflussen sie den Tee kaum. Der Fettgehalt der Samen kann lediglich die Wirkung verstärken und unter Umständen zu leichten Nebenwirkungen führen.
Wenn du Cannabisblüten für die Zubereitung von Cannabistee kaufst, solltest du folgende Aspekte beachten:
Auch über den Tee aufgenommenes THC kann deine Wahrnehmung beeinflussen – nimm daher nur dann am Straßenverkehr teil, wenn du dich sicher fühlst und keine Beeinträchtigung deiner Fahrtauglichkeit vorliegt.
Cannabistee lässt sich einfach selbst aus Blüten zubereiten. Dadurch minimierst du psychoaktive Nebenwirkungen und musst Cannabis weder rauchen noch inhalieren. Bei der Zubereitung solltest du auf ein paar Dinge achten, um in vollem Maße von der Wirkung profitieren zu können.
Cannabistee aus Blüten ist ideal für Cannabispatienten geeignet, die Cannabis nicht verdampfen oder rauchen wollen. Die Darreichungsform sorgt zudem für eine lange Wirkung von etwa 4 bis 8 Stunden.
Tee aus medizinischen Cannabisblüten wirkt entspannend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Er wird oft bei Schlafstörungen, Stress oder Schmerzen getrunken.
Je nach Dosierung und Rat deines Arztes kannst du Cannabistee aus Blüten jeden Tag trinken. Achte jedoch immer auf die Dosis!