Cannabis bei Schlafstörungen: Pflanzliche Hilfe zum Ein- und Durchschlafen

Cannabis bei Schlafstörungen: Pflanzliche Hilfe zum Ein- und Durchschlafen

Written by: Pia Franziska Kraus

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Cannabis bei Schlafstörungen: Pflanzliche Hilfe zum Ein- und Durchschlafen

Wer schon einmal unter Schlafstörungen gelitten hat, weiß: Nicht nur die Nacht ist eine Qual, sondern auch der darauffolgende Tag. Schlafprobleme können den ganzen Organismus sowie die mentale Gesundheit beeinträchtigen. Medizinisches Cannabis soll Abhilfe schaffen. Wie man damit endlich wieder erholsam schläft und für wen sich Cannabis bei Schlafstörungen eignet, zeigt dieser Artikel.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

Medizinisches Cannabis ist aufgrund der natürlichen Wirkstoffe THC und CBD für Schlafstörungen geeignet.

Nebenwirkungen sind bei Cannabis, das korrekt eingenommen wird, sehr selten.

Cannabis ist nicht nur dazu in der Lage, den Schlaf zu verbessern, sondern auch die Stimmung zu heben.

Um eventuelle Risiken zu minimieren, sollte man stets auf hochwertiges, geprüftes Cannabis zurückgreifen.

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Woher kommen eigentlich Schlafstörungen?

Schlafstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig sind es der Stress und die Alltagssorgen, die verhindern, dass man ruhig ein- und die ganze Nacht durchschläft. Psychische Belastungen stehen also an oberster Stelle, wenn es darum geht, den Grund für Schlafstörungen zu finden.


Unser modernes Leben hält aber noch andere Fallstricke bereit: Geräusche, zu viel Licht oder zu viel Zeit vor dem Bildschirm sorgen dafür, dass wir abends keinen Schlaf finden. Häufig ist der Körper durch die störende Umgebung gar nicht dazu in der Lage, ausreichende Mengen an Melatonin, dem Schlafhormon, zu produzieren. Die Folgen sind fatal: Man ist am nächsten Tag nicht nur unausgeruht und unkonzentriert – langfristig kann sich eine mangelnde Schlafqualität auch negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken.


Was hermuss, ist also eine Lösung – gerade bei chronischen Schlafstörungen sind effektive und nachhaltige Methoden gefragt. Ideal sind Mittel, die die Psyche entlasten und den Schlaf natürlich fördern. Vor allem pflanzliche Lösungen sind gefragt – medizinisches Cannabis kommt bei Schlafstörungen ins Spiel.

Warum ist Cannabis für Schlafstörungen geeignet?

Cannabis ist eine Pflanze, die bereits seit der Antike einen medizinischen Nutzen hat. Verschiedene Kulturen setzten auf ihre vielfältige Wirkung und verwendeten sie zur Schmerzlinderung, bei Frauenleiden, zur Beruhigung oder bei Verdauungsbeschwerden. Danach war sie eine lange Zeit mehr oder weniger verpönt – die berauschende Wirkung, die bestimmte Inhaltsstoffe der Cannabispflanze haben können, führte dazu, dass das sogenannte „Gras“ missbräuchlich genutzt wurde.


Inzwischen hat die Medizin Cannabis wiederentdeckt. Vor allem bei Schlafstörungen kommt es rege zum Einsatz. Die Wirkung ist den enthaltenen Cannabinoiden zuzuschreiben. Vor allem THC und CBD sollen die Schlafqualität verbessern:


  • Tetrahydrocannabinol (THC): Dieser Wirkstoff ist psychoaktiv und hat sedative Eigenschaften. Er hilft also beim Einschlafen.

  • Cannabidiol (CBD): Dieses Cannabinoid hingegen ist nicht psychoaktiv, dafür allerdings beruhigend und angstlösend. Auch das wirkt sich positiv auf die Schlafqualität aus.

Das Besondere an Cannabinoiden besteht darin, dass der menschliche Körper in seinem Nervensystem über ein sogenanntes Endocannabinoid-System verfügt. Die Wirkstoffe THC und CBD können also direkt an speziellen Rezeptoren andocken und dort besonders stark und schnell einen Effekt erzeugen. Generell ist das Endocannabinoid-System für die Stimmung und den Schlaf von großer Bedeutung. Der menschliche Organismus ist somit ideal auf die Aufnahme der Stoffe ausgelegt, was medizinisches Cannabis bei Schlafproblemen so wirkungsvoll macht.


Den genauen Unterschied zwischen CBD und THC behandeln wir in einem separaten Artikel!

Wie hilft medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen?

Die Wirkstoffe THC und CBD interagieren mit dem menschlichen Nervensystem und lösen dadurch verschiedene Effekte aus. Aufgrund der facettenreichen Wirkungsweise von Cannabis kann es bei Schlafstörungen auf vielfältige Weise helfen:

  • Stressreduktion: Zu einem modernen Lebensstil gehört häufig auch eine Menge Stress. Diese laugen den Körper aus und sorgen für Schlafstörungen, was ihn nur noch zusätzlich schwächt. Medizinisches Cannabis hilft gegen Stress, indem es die Psyche reguliert und mehr Ruhe schafft.
  • Ausgleich von Angststörungen: Nicht nur Stress, sondern auch Angststörungen können mit THC und CBD ausgeglichen werden. Wer mit psychischen Beschwerden zu kämpfen hat und deshalb keine gute Schlafqualität erlebt, kann Cannabis bei Schlafstörungen probieren.
  • Schmerzlinderung: Nicht selten resultieren Schlafstörungen auch aus chronischen Schmerzen. Diese verhindern nicht nur das Einschlafen, sondern machen auch ein Durchschlafen unmöglich. Cannabis werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben. So können selbst Schmerzpatienten wieder erholsam schlafen.
  • Förderung der Müdigkeit: Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass Cannabis die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin fördert. Allerdings beeinflusst es andere Botenstoffe wie Adenosin und hemmt das Erregungssystem im Gehirn. Das führt allgemein zu Entspannung und Müdigkeit, wodurch medizinisches Cannabis direkt die Schlafqualität verbessert.

Besser schlafen mit Cannabis: Was sind die Vorteile von pflanzlichen Mitteln?

Wer unter Schlafproblemen leidet, neigt vielleicht dazu, hin und wieder eine Schlaftablette zu nehmen. Doch synthetische Mittel sind nicht immer die geeignete Wahl. Nicht nur Menschen, die eine Unverträglichkeit gegen klassische Schlafmittel haben, erfahren negative Auswirkungen. Auch allgemein können Schlaftabletten zu erheblichen Problemen führen.


Synthetische Arzneimittel bringen oftmals eine Reihe an Nebenwirkungen mit. Auch die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht zu unterschätzen. Viele Menschen mit Vorerkrankungen sollten generell von klassischen Schlafmitteln absehen. So kann beispielsweise eine Schlafapnoe dadurch verschlimmert werden, während medizinisches Cannabis sie heilsam unterstützt.


Auch bei den Neben- und Wechselwirkungen bietet Cannabis einige Vorteile. Generell gelten pflanzliche Arzneimittel als gut verträglich. Damit gilt medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen als optimale Alternative zu Synthetika.

Frau schläft entspannt ; Symbolbild für Cannabis als Schlafhilfe

Dosierung und Anwendung: Wie verwendet man Cannabis bei Schlafstörungen?

Medizinisches Cannabis ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: Öle und Kapseln zum Einnehmen, Blüten zum Inhalieren und Verdampfen oder Cremes und Salben für die äußerliche Anwendung. Hier spielt die individuelle Präferenz eine große Rolle.


Hinsichtlich der Dosierung von Cannabis bei Schlafstörungen gilt es, sich langsam heranzutasten. Die Dosis sollte dem individuellen Bedarf entsprechen und nur langsam erhöht werden. Bei THC-haltigen Cannabisprodukten kann man auf eine sehr geringe Dosis setzen, um nur von der sedativen Wirkung zu profitieren und keine psychoaktiven Effekte zu verspüren. Generell können zu hohe Dosen Nebenwirkungen auslösen, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Dazu zählen unter anderem Übelkeit und Bauchschmerzen.


Um die optimale Dosierung und Darreichungsform für den eigenen Gebrauch zu finden, ist eine individuelle Beratung ratsam. Viele lassen sich während ihrer Cannabis-Therapie bei Schlafstörungen zunächst von einem Spezialisten begleiten, um das pflanzliche Arzneimittel sicher zu verwenden.

Risiken und Herausforderungen: Ist Cannabis bei Schlafstörungen für jeden geeignet?

Wie bereits eingangs erwähnt, war der Ruf um Cannabis lange Jahre umstritten. Auch heute gibt es noch viele Stimmen, die sich gegen den pflanzlichen Arzneistoff aussprechen. Wie zahlreiche Studien belegen, kann medizinisches Cannabis jedoch tatsächlich gerade im Bereich Schlafqualität viel Positives bewirken. Solange man sich an die empfohlene Dosis hält und Cannabis sachgemäß anwendet, steht der regelmäßigen Nutzung nichts im Weg.


Nur bei THC – dem Inhaltsstoff, der psychoaktiv wirkt – sollten Konsumenten aufpassen: Der langfristige Gebrauch kann eine psychische Abhängigkeit nach sich ziehen. Auf CBD trifft dies allerdings nicht zu.


Negative Erfahrungen machen vor allem diejenigen, die minderwertige Cannabisprodukte verwenden. Medizinisches Cannabis wird speziell geprüft und dann erst an den Endkunden verkauft. Wenn das pflanzliche Arzneimittel allerdings nicht kontrolliert wird, kann über den Gehalt an THC und CBD keine Aussage getroffen werden und Konsumenten haben es unter Umständen sogar mit gesundheitsschädlichen Verunreinigungen zu tun.

Daher gilt: Wer medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen verwenden möchte, sollte auf hochwertige Produkte setzen und diese in der richtigen Dosierung einsetzen. Nur damit ist ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet.

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Fazit

Cannabis wirkt im menschlichen Körper auf vielfältige Weise. Vor allem die beruhigende und schlaffördernde Wirkung kommt Menschen, die mit Schlafproblemen zu kämpfen haben, zugute. Medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen ist eine hervorragende Alternative zu klassischen Schlafmitteln, die mit einer Reihe an Nebenwirkungen einhergehen. Dennoch sollte man bei der Einnahme aufpassen, um nicht aufgrund eines falschen Produkts oder der falschen Dosierung negative Effekte zu verspüren.