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Cannabis im Dunkeln trocknen: Growbox, Zelt oder Schrank? So geht’s richtig

Written by: Pia Franziska Kraus

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Cannabis im Dunkeln trocknen: Growbox, Zelt oder Schrank? So geht’s richtig

Deine Cannabispflanze hat ihren ersten Ertrag hervorgebracht und nun möchtest du das Cannabis verarbeiten. Dafür ist ein wichtiger Schritt nötig: das Trocknen. Muss man Cannabis im Dunkeln trocknen, was hat die Luftfeuchtigkeit damit zu tun und welche Methode eignet sich am besten? Um die Beantwortung dieser Fragen geht es in folgendem Artikel.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

Cannabis sollte man immer im Dunkeln trocknen, da sonst das Aroma und die Potenz – sprich: die gesamte Qualität – leiden.

Viele verwenden dazu ihre Growbox oder ihr Growzelt, da sie eine gute Kontrolle ermöglichen.

Rund 7 bis 12 Tage dauert es, Cannabis im Dunkeln trocknen zu lassen.

Am besten ist es, für den Trocknungsprozess viel Geduld mitzubringen und möglichst sorgfältig vorzugehen.

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Warum sollte man Cannabis im Dunkeln trocknen?

Das Trocknen von Cannabis ist ein Prozess, der viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl erfordert. Am besten bringst du eine gute Portion Geduld mit und gehst möglichst gründlich vor. Denn nur dann, wenn beim Trocknen alles glattläuft, erhältst du hochwertiges Cannabis, das ein intensives Aroma hat und die gewünschte Wirkung erzielt.


Besonders wichtig ist es, Cannabis im Dunkeln zu trocknen. Das hat verschiedene Gründe:


  • Schutz vor UV-Strahlen: Die im Sonnenlicht enthaltenen UV-Strahlen können dafür sorgen, dass die Cannabinoide und Terpene in den Cannabisblüten verloren gehen. Dabei sind das gerade die Wirkstoffe, die die Potenz und das Aroma von Marihuana beeinflussen. Wenn dein Cannabis also Sonnenstrahlen während der Trocknung ausgesetzt ist, hat das schnell eine verminderte Qualität zur Folge.
  • Vermeidung von Hitze: Direktes Sonnenlicht enthält nicht nur ultraviolette Strahlen, sondern erzeugt auch Hitze. Und genau die ist ebenfalls schädlich für den Trocknungsprozess. Durch die Hitze wird die Trocknung beschleunigt. Cannabis sollte jedoch nicht schnell trocknen, da auch das seine Qualität verringert.
  • Schaffung gleichmäßiger Ergebnisse: Wenn du Cannabis im Dunklen trocknest, hast du mehr Kontrolle über Parameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Gleichmäßige Ergebnisse sind das Ziel.
  • Erhalt der Farbe: Hierbei handelt es sich lediglich um einen optischen Faktor, doch er ist nicht zu unterschätzen. Wenn du Cannabis nicht im Dunkeln trocknest, geht die grüne Farbe der Blüten verloren – sie verblasst. Das Ergebnis ist also nicht sehr ansprechend.

Es gibt einige Gründe, Cannabis im Dunkeln zu trocknen. Gerade dann, wenn du eine hohe Qualität erzielen möchtest, ist diese Vorgehensweise bei der Trocknung unverzichtbar.

Cannabis trocknen: Wie dunkel sollte es sein?

Wenn du Cannabis trocknen möchtest, sollte es möglichst dunkel sein. Schon kleinste Lichtquellen können das Ergebnis verfälschen. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um direkte oder indirekte Beleuchtung, künstliches Licht oder Sonnenlicht handelt. Besonders zu vermeiden gilt es allerdings Sonnenlicht, da es den Abbau von Cannabinoiden und Terpenen extrem beschleunigt.


Cannabis im Dunkeln zu trocknen erfordert also einen Raum, der während der gesamten Trocknungsphase abgedunkelt werden kann. Da das nicht immer möglich ist, gibt es spezielle Growboxen und Growzelte. Dort kann absolute Dunkelheit herrschen, sodass dein Cannabis ungestört trocknen kann.


Es ist also keine gute Idee, Cannabis über einer Lampe zu trocknen. Im schlimmsten Fall zerstörst du damit alle guten Wirkstoffe, die sich in der Cannabisblüte befinden.

Cannabis trocknen: Luftfeuchtigkeit und Temperatur richtig einstellen

Nicht nur Dunkelheit ist für einen erfolgreichen Trocknungsprozess erforderlich. Es gibt noch weitere Faktoren, auf die du achten solltest, um hochwertiges Cannabis zu erhalten: die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur.


Für die optimale Trocknungstemperatur solltest du 16 bis 22 °C anstreben. Die Luftfeuchtigkeit liegt am besten zwischen 40 und 50 %. So können die Blüten langsam und in Ruhe auslüften. Eine gute Luftzirkulation ist empfehlenswert.


Zusätzlich kannst du einen Ventilator zum Trocknen verwenden. Achte dabei jedoch darauf, dass du ihn nicht direkt auf die Blüten richtest. Das kann dazu führen, dass sie zu schnell und ungleichmäßig austrocknen.

Wie lange sollte man Cannabis im Dunkeln trocknen lassen?

In der Regel reicht es, Cannabis im Dunkeln 7 bis 12 Tage trocknen zu lassen. Wie lange die Trocknungsphase dauern sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Rolle spielt beispielsweise die Größe der Blüten. Aber auch die Luftfeuchtigkeit und Temperatur haben einen Einfluss.


Ein Zwischenschritt erfolgt dann, wenn sich deine Cannabisblüten relativ hart anfühlen und sich die Zweige gut biegen lassen, ohne vollständig abzubrechen. Dann liegt ein Feuchtigkeitsgehalt von rund 25 bis 30 % vor. Wenn sich noch Blattmaterial an der Blüte befindet, wird dieses nun entfernt. Anschließend geht es an das Aushärten. Die eigentliche Trocknungsphase ist damit abgeschlossen.


Übrigens: Einige erfolgreiche Grower – also Personen, die Cannabispflanzen anbauen – starten mit der Dunkelheit nicht erst beim Trocknungsprozess. Vielmehr verdunkeln sie die Umgebung der Cannabispflanze bereits 24 bis 48 Stunden vor der Ernte. Dadurch lässt sich die Qualität noch weiter steigern.

Cannabis trocknen in der Growbox oder im Growzelt

Cannabis muss im Dunkeln trocknen – doch oft ist das gar nicht so einfach. Nicht jeder hat einfach ein übriges Zimmer, das für den Trocknungsprozess genutzt werden kann. Damit du nicht deine ganze Wohnung verdunkeln musst, um hochwertiges Cannabis zu erhalten, kannst du auf deine Growbox oder dein Growzelt ausweichen.


Beide bieten großartige Vorteile: Sie ermöglichen dir eine abgedunkelte und klimatisch kontrollierte Umgebung, in der du die Luftfeuchtigkeit und Temperatur präzise regulieren kannst. Ein schonendes Trocknen ist damit möglich. Außerdem kannst du hier Ventilatoren, Aktivkohlefilter und Abluftsysteme anschließen, um die Geruchsbildung zu kontrollieren und eine hohe Luftzirkulation zu ermöglichen.


Gleichzeitig schützen Growboxen und Growzelte vor Schimmel und Schädlingen. Da du sie als Grower bereits für den Anbau deiner Marihuanapflanzen brauchen kannst, lohnt sich die Investition allemal.

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Nach dem Trocknen: Cannabis richtig fermentieren (Curing Guide)

Wenn du deine Cannabisblüten im Dunklen getrocknet hast, bist du noch nicht ganz fertig. Um hochwertiges Cannabis zu erhalten, sollten noch zwei weitere Schritte folgen:


  • Aushärten (Curing)
  • Fermentieren

Das Aushärten ist ein Prozess, bei dem sich verschiedene Pflanzenstoffe – unter anderem Chlorophyll – abbauen und sich Terpene und Cannabinoide stabilisieren. Das Aroma wird durch das Curing komplexer und der Geschmack milder. Das Aushärten gehört für die meisten Grower zum Standard, da sich dadurch die Qualität erheblich verbessern lässt.


Der Grund für das Aushärten liegt darin, dass sich immer noch Restfeuchtigkeit in den Cannabisblüten befindet. Das macht das Raucherlebnis in der Regel sehr unangenehm.


Folgendermaßen kannst du deine Cannabisblüten aushärten:


  1. Lege die Blüten in einen luftdichten Behälter wie ein Einmachglas. Das Glas sollte nicht mehr als zu ¾ gefüllt sein und die Blüten sollten nicht zerdrückt werden. So staut sich die Luft nicht.
  2. Nun schüttelst du das Glas ein wenig. Wenn deine Blüten zusammenkleben oder verklumpen, solltest du dein Cannabis noch eine Weile länger im Dunkeln trocknen lassen.
  3. Wenn die Blüten nicht zusammenkleben, können sie im Glas in einen dunklen Raum gestellt werden. Die optimale Temperatur liegt bei 21 °C und die ideale Luftfeuchtigkeit bei 60 bis 65 %
  4. Kontrolliere das Glas zwei- bis dreimal am Tag und öffne es immer wieder für einige Minuten, um einen Luftaustausch zu ermöglichen.
  5. Miss regelmäßig die Luftfeuchtigkeit. Wenn sie bei über 70 % liegt, solltest du das Glas eine Weile geöffnet stehen lassen, bis der Wert auf 60 bis 65 % abgesunken ist. Wenn die Luftfeuchtigkeit geringer als das ist, solltest du das Lüften auf einmal am Tag reduzieren.

Nach rund 2 bis 8 Wochen ist der Curing Prozess abgeschlossen. Ab jetzt kannst du deine Cannabisblüten rauchen, verdampfen oder anderweitig weiterverarbeiten. Doch worin besteht nun der Unterschied zum Fermentieren?


Die Fermentation von Cannabisblüten versteht sich als eine Fortsetzung des Aushärtens. Sie nimmt mehrere Monate in Anspruch. Während der Fermentation laufen verschiedene biochemische Prozesse ab, die ein besonders ausgeprägtes Aroma, einen milden Rauch und eine noch längere Haltbarkeit ermöglichen.


In der deutschsprachigen Cannabis-Szene werden die Begriffe des Fermentierens und des Aushärtens häufig synonym benutzt oder vermischt. Um allerdings genau zu wissen, was du tust, solltest du die Unterscheidung kennen.

Häufige Fehler beim Trocknen von Cannabis und wie du sie vermeidest

Möchtest du dich das erste Mal an das Trocknen von Cannabisblüten heranwagen? Wir haben die 3 häufigsten Fehler zusammengetragen und zeigen dir, wie du sie vermeidest:


1. Zu schnelles Trocknen: Hohe Temperaturen führen zu einem schnellen Trocknen, was wiederum zu einem Verlust der Potenz deiner Cannabisblüten fühlt. Besser ist es, die Temperatur zu senken und etwas Geduld mitzubringen.

2. Schimmelbildung: Mangelnde Luftzirkulation oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können dazu führen, dass Schimmel entsteht. Auch dann, wenn die Cannabisblüten eng auf- oder nebeneinander liegen, ist das der Fall. Achte also darauf, eine indirekte Lüftung zu verwenden, genug Abstand zwischen den Blüten zu lassen und die Luftfeuchtigkeit abzusenken.

3. Mangelnde Kontrolle: Auch wenn du Cannabis im Dunkeln trocknest, solltest du hin und wieder einen Blick darauf werfen. Durch regelmäßige Kontrollen kannst du die negativen Auswirkungen von kleinen Fehlern im Keim ersticken. Ein Thermometer und ein Hygrometer helfen dir dabei. Auch ein regelmäßiger Knicktest ist ratsam: Überprüfe die Trockenheit der Blüten, indem du ein Stück des Stängels biegst. Knackt er leicht, bricht aber nicht, ist die Trocknung fertig.


Viele Fehler passieren auch direkt beim Trimmen. Experten unterscheiden das Nass- vom Trockentrimmen. Beim Trockentrimmen belässt du das Blattwerk – wie beispielsweise die Fächerblätter – rund um die Blüten. Beim Nasstrimmen wird es entfernt.


Das Nasstrimmen bewirkt, dass die Blüten schneller trocknen. Das wirkt im ersten Moment wie ein Vorteil, doch wie bereits angesprochen, solltest du dir für den Trockenprozess von Cannabis lieber mehr Zeit nehmen. Das Trockentrimmen wird daher allgemein als die Methode angesehen, die eine bessere Qualität erzielt. Doch Vorsicht: Aufgrund der größeren Menge an Pflanzenmaterial enthalten die Blüten mehr Feuchtigkeit und die Gefahr der Schimmelbildung ist erhöht!

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Fazit

Cannabis muss im Dunkeln trocknen. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch es ist vor allem die Qualität, die dadurch erhöht wird. Zusätzlich solltest du beim Trocknungsprozess deiner Cannabisblüten auf die Luftfeuchtigkeit und Temperatur achten. So erhältst du aromatisches Cannabis mit vielen Wirkstoffen, die eine gute Haltbarkeit aufweisen.

FAQ – Häufige Fragen zum Trocknen von Cannabis

Warum sollte man Cannabis im Dunkeln trocknen?

Licht führt dazu, dass sich Cannabinoide und Terpene aufbauen, was die Qualität verfälscht. Um das Aroma und die Potenz zu erhalten, solltest du Cannabis daher immer im Dunkeln trocknen.

Wo trocknet man Cannabis am besten?

Damit deine Cannabisblüten die bestmögliche Qualität aufweisen, solltest du zum Trocknen einen Ort wählen, der sich vollständig abdunkeln und belüften lässt. Viele nutzen dafür ihr Growzelt oder ihre Growbox.

Ist Licht schlecht zum Trocknen von Cannabis?

Ja, Licht schädigt die Cannabinoide und Terpene, sodass deine Cannabisblüten im schlimmsten Fall ihre komplette Wirkung verlieren.

Wie trockne ich am schnellsten Cannabispflanzen?

Generell solltest du nicht nach Methoden suchen, Cannabisblüten möglichst schnell zu trocknen. Die Trocknung von Cannabis ist ein Prozess, der Sorgfalt und Geduld erfordert. Besser ist es, die wichtigen Parameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit einzuhalten.

Wie viel Gewicht verliert eine Cannabispflanze beim Trocknen?

Cannabisblüten verlieren beim Trocknen rund 75 % ihres Gewichts. Wenn du die Blüten vor dem Trocknen wiegst, kannst du anhand dessen überprüfen, wie hoch der Trocknungsgrad ist.