
Cannabis-Nachweis: Wie lange bleibt der Test positiv?
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Ein Wirkstoff, für den Cannabis sehr bekannt ist, ist THC. Dieser ist nicht nur in Freizeitcannabis enthalten, sondern auch in einigen medizinischen Cannabisprodukten. Da THC der Inhaltsstoff in der Hanfpflanze ist, der eine berauschende Wirkung erzielt, ist er in vielen Bereichen verboten – zum Beispiel im Straßenverkehr. Deshalb ist auch der Nachweis von Cannabis in vielen Situationen relevant. Wie lange bleibt THC im menschlichen Körper nachweisbar? Um die Beantwortung dieser Frage soll es in folgendem Artikel gehen.
Da sich die Wirkstoffe von Cannabis in verschiedenen Teilen des Körpers einlagern können, lassen sie sich teilweise sehr lange nachweisen.
Ein Cannabis Nachweis ist unter anderem beim Autofahren relevant.
Wenn THC nachgewiesen werden kann, sind hohe Bußgelder und andere Strafen möglich.
Bei Medizinalcannabis gibt es gewisse Ausnahmen, sodass du bei bestimmungsgemäßem Gebrauch auf der sicheren Seite bist.
Wer Cannabis konsumiert – beispielsweise „kifft“, also die getrockneten Pflanzenteile raucht – nimmt aktiv THC zu sich. Tetrahydrocannabinol (THC) ist einer der Hauptwirkstoffe von Cannabis und gilt als die Substanz, die für die berauschende Wirkung, das klassische „High“ von Cannabis sorgt.
THC wird vom menschlichen Körper recht schnell verstoffwechselt. Der Wirkstoff gelangt in die Blutbahn und dockt an spezielle Rezeptoren im Nervensystem und im Gehirn an. Dieses sogenannte Endocannabinoid-System, über das jeder Mensch verfügt, macht eine so schnelle und intensive Wirkung möglich. Durch die Aktivierung der Rezeptoren erhöht sich die Dopaminausschüttung und das Belohnungssystem im Gehirn wird angeregt. In gewisser Dosierung kommt es zu einem Rauschzustand – inklusive Entspannung, Euphorie und halluzinogenen Effekte.
Doch auch Antriebshemmung und Passivität können die Folge von THC-Konsum sein. Die vielfältigen Reaktionen des Menschen auf Tetrahydrocannabinol sind es, die Cannabis für gewisse Tätigkeiten – wie das Autofahren – ungeeignet und damit verboten machen. Ein Cannabis Nachweis bzw. ein Drogentest weist nach, ob eine Person unter dem Einfluss von THC steht.
Während die berauschende Wirkung von gerauchtem Cannabis rund ein bis vier Stunden anhält, dauert der Rausch bei oral konsumiertem THC bis zu 10 Stunden. Viele denken, dass sie dann, wenn der Rauschzustand vorüber ist, wieder allen Tätigkeiten ganz normal nachgehen können. Das ist allerdings ein Trugschluss: Rückstände von THC lassen sich im Körper noch wesentlich länger nachweisen und können zu Problemen führen. Ein Cannabis Nachweis kann also noch weit über den Rauschzustand hinaus positiv ausfallen.
Um THC und seine Abbauprodukte nachweisen zu können, kommen verschiedene Cannabis Nachweise bzw. Drogentests zum Einsatz. Wer im Straßenverkehr kontrolliert wird und unter dem Verdacht steht, Cannabis konsumiert zu haben, macht in der Regel einen THC-Schnelltest mit speziellen Teststreifen. Wenn der gemessene Wert über einem festgelegten Wert liegt, geht man von Drogenkonsum aus. Analysiert werden dabei Schweiß, Urin oder Speichel.
Besonders relevant für den Cannabis Nachweis ist die Gaschromatografie-Massenspektrometrie (GC-MS) – eine Labormethode, mit der sich bestimmen lässt, wie häufig und in welcher Form die getestete Person Cannabis konsumiert.
Am häufigsten sind Blut- und Urintests sowie Untersuchungen von Haarproben. Im Urin kann THC wesentlich länger nachgewiesen werden als im Blut. Was vielen nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass vor allem in den Haaren viel THC gespeichert wird. Grundsätzlich lässt sich Cannabis also in fast allen Bereichen des Körpers nachweisen. Die Frage ist nur, wie lange der Nachweis möglich ist.
Wie lange ein Cannabis Nachweis erfolgen kann, hängt unter anderem davon ab, für welches Testverfahren man sich entscheidet. Je nachdem, ob eine Blutuntersuchung, ein Urintest oder eine Haarprobe erfolgen, kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen.
Damit gilt: Um einen aussagekräftigen Cannabis Nachweis zu erhalten, werden in der Regel Blut- und Urinproben untersucht. In der Rechtsmedizin kommt eine Haaranalyse nur noch sehr selten vor, da die Fehlerquote dieser Untersuchung viel zu hoch ist.
Wer im Straßenverkehr auffällig wird und Verdacht erregt, Cannabis konsumiert zu haben, macht zunächst einen Schnelltest. Wenn dieser positiv ausfällt, wird in der Regel ein Bluttest gemacht. Wenn hier ebenfalls ein Cannabis Nachweis erfolgt, bringt das erhebliche Konsequenzen mit sich.
Wer am Straßenverkehr teilnimmt, darf einen THC-Grenzwert von 3,5 ng/ml THC im Blutserum nicht überschreiten. Zudem gilt Alkoholverbot für Cannabiskonsumenten. Fahranfänger hingegen dürfen unter keinen Umständen unter der Wirkung von Cannabis Autofahren – nicht einmal innerhalb der gesetzlichen Grenze.
Wenn der Wert überschritten wird, zieht das Bußgelder oder Fahrverbote nach sich. Je nachdem, wie häufig man unter Einfluss von THC am Straßenverkehr teilgenommen hat, desto höher ist die Strafe. Bei Fahranfängern kann die Probezeit auf insgesamt vier Jahre verlängert werden.
Wenn eine sogenannte Cannabisfahrt erfolgt ist, wird die Fahrerlaubnisbehörde informiert, damit sie die Fahreignung überprüft. Wenn so ein Fall regelmäßig auftritt, wird eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) eingeleitet. In diesem Zuge kann es im schlimmsten Fall sogar zum Entzug der Fahrerlaubnis kommen.
Härter wird durchgegriffen, wenn es während der Fahrt zu Ausfallerscheinungen kommt, die auf den Cannabis-Konsum zurückzuführen sind. In diesem Fall liegt eine Straftat vor. Wenn die Fahrerlaubnis entzogen wird, muss ein positives MPU-Gutachten vorgelegt werden, dass die Person wieder ein Fahrzeug führen darf. In der Regel erfolgen hier auch Abstinenzkontrollen in Form von regelmäßigen Urintests und Haaranalysen.
Doch was, wenn du medizinisches Cannabis konsumierst, welches dir vom Arzt verordnet wurde? Dann gilt das Medikamentenprivileg. Denn wenn dir dein Arzt Cannabis als Arzneimittel verschreibt, handelt es sich beim Autofahren unter Einfluss von Cannabis nicht um eine Ordnungswidrigkeit – natürlich nur, solange du es bestimmungsgemäß einnimmst. Falls es allerdings zu durch Cannabis verursachten Ausfallerscheinungen kommt, kann dir das Medikamentenprivileg entzogen werden. Dir drohen dann die gleichen Konsequenzen wie allen anderen. Somit können selbst Cannabispatienten ihren Führerschein verlieren!
Somit gilt, dass ein Cannabis Nachweis bei der Einnahme von Medizinalcannabis keine Konsequenzen nach sich zieht, solange du dich an die Dosierung hältst.
Wie lange ein Cannabis Nachweis mittels Drogentests möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem folgende:
Ein Cannabis Nachweis ist mittels verschiedener Tests möglich. Vor allem im Straßenverkehr wird häufig überprüft, ob Teilnehmer unter dem Einfluss von THC stehen. Wenn der Cannabis Nachweis positiv ausfällt oder du Ausfallerscheinungen aufgrund deines Cannabis-Konsums hast, kann das schwere Folgen nach sich ziehen. Wenn du jedoch medizinisches Cannabis einnimmst und dich an die Dosierung hältst, drohen keine Konsequenzen.
Cannabis – besser gesagt: THC – lässt sich im Blut, im Urin, in den Haaren sowie im Speichel und im Schweiß nachweisen. Wie lange ein Cannabis Nachweis möglich ist, hängt davon aus, was konkret getestet wird.
Tatsächlich lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Deine eigenen körperlichen Voraussetzungen sowie die Häufigkeit des Konsums und die Dosierung spielen eine Rolle. Bei einmaligem Konsum können ein paar Züge von einem Joint rund ein bis drei Tage im Blut und ein bis zwei Tage im Urin nachgewiesen werden. In deinen Haaren ist THC jedoch wesentlich länger auffindbar – denn es wird direkt in die Haarmatrix eingebaut.
Bei einem Cannabis Nachweis kommt es vor allem auf die Zeit an, die vom Konsum bis zum Test verstreicht. In deinem Speichel ist THC in der Regel bis zu 8 Stunden nachweisbar.
Du musst nicht einmal selbst Cannabis konsumiert haben, damit ein Cannabis Nachweis möglich ist. Auch beim „Passivkiffen“, also dann, wenn du beim Rauchen eines Joints nur anwesend bist, aber dich nicht aktiv daran beteiligst, gehen die Wirkstoffe in deinen Körper über. Sowohl Blut- als auch Urintests und Haaranalysen können positiv ausfallen.
Ein einzelner positiver Drogentest führt in der Regel nicht dazu, dass dir der Führerschein entzogen wird. Anders sieht es aus, wenn du für einen Unfall verantwortlich bist oder Ausfallerscheinungen zeigst. In jedem Fall solltest du dich nicht unter Einfluss von Cannabis hinter das Steuer setzen – vor allem dann nicht, wenn du das Gefühl hast, dass das THC seine Wahrnehmung oder Reaktionsfähigkeit beeinflusst.