
Was ist Kiffen und wie wirkt es auf Körper & Geist?
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Kiffen – diesen Begriff dürften die meisten bereits einmal in Zusammenhang mit Cannabis gehört haben. Doch was genau versteht man darunter? Ist es gefährlich oder sogar gesund für den Körper? Was Kiffen ist und wie es Körper und Geist beeinflusst, erklärt dir dieser Artikel.
Eine Form, Cannabis zu sich zu nehmen, ist das Kiffen.
Dabei werden getrocknete Pflanzenteile zusammen mit Tabak zu einer Zigarette – einem sogenannten Joint oder Stick – gerollt und geraucht.
Kiffen ist nicht die sicherste Methode, Cannabis zu konsumieren, da die Inhaltsstoffe des Tabaks gesundheitsschädlich sind, der Verbrennungsprozess dem Körper schadet und du unkontrollierte Mengen THC zu dir nimmst.
Wesentlich sicherer ist die Einnahme von medizinischem Cannabis, das besser kontrolliert ist und eine genaue Dosierung erlaubt.
Cannabis kann man auf unterschiedliche Art und Weise konsumieren. Einige rauchen es, andere verdampfen es und wieder andere nehmen die Inhaltsstoffe in Form von Cannabisextrakten zu sich. Auch das Essen von sogenannten Edibles – also Haschkeksen, Pralinen oder anderen Speisen, die Cannabis enthalten – ist möglich.
Die häufigste Form, Cannabis zu sich zu nehmen, ist das Kiffen. So bezeichnet man das Rauchen von sogenannten Joints oder Sticks. Bei einem Joint handelt es sich um eine selbstgedrehte Zigarette, in der zerbröseltes Cannabis und Tabak enthalten sind. Die kleinere Version nennt sich Stick.
Und woher kommt das Wort „Kiffen“? Abgeleitet wurde es vom englischen „kef“, das so viel wie „Rauschzustand“ bedeutet sowie vom arabischen „kayf“, das für „Wohlbefinden“ – vor allem durch den Konsum von Haschisch – steht.
Cannabis enthält verschiedene Terpene und Cannabinoide. Diese sind dafür verantwortlich, dass Teile der Pflanze eine Auswirkung auf den menschlichen Körper und Geist haben. Generell wird „gekifft“, um einen Rauschzustand zu erreichen. Dieser wird durch den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol – kurz: THC – verursacht. Es handelt sich um eine psychoaktive Substanz, die Cannabis seine berauschende Wirkung verleiht.
Die Cannabispflanze wird daher häufig als Partydroge missbraucht und kommt zu anderen Freizeitzwecken zum Einsatz. Folgende Effekte sind THC zuzuschreiben:
Neben THC ist in der Cannabispflanze noch ein weiteres starkes Cannabinoid enthalten: Cannabidiol – kurz: CBD. Beim herkömmlichen Kiffen wird für gewöhnlich keine so große Menge CBD aufgenommen. Doch auch dieser Wirkstoff hat bestimmte Effekte. Zwar macht CBD nicht „high“, aber es hat eine stresslindernde und entspannende Wirkung, weshalb es oft bei Schmerzen und Angstzuständen eingesetzt wird. Einige Forscher gehen davon aus, dass CBD die berauschende Wirkung von THC sogar hemmen soll.
Das Kiffen ist nur eine Möglichkeit, die Wirkung von Cannabis zu verspüren. Häufig ist es weniger kontrolliert, da zum einen kein streng kontrolliertes Medizinalcannabis, sondern Freizeitcannabis verwendet wird. Zudem wird es mit Tabak gemischt und enthält daher nicht nur die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze, sondern auch die des Tabaks. Dazu zählt unter anderem Nikotin, das dafür bekannt ist, Abhängigkeiten zu verursachen.
Zu den negativen Wirkungen vom Kiffen – insbesondere vom unkontrollierten Konsum von THC – gehören:
Da beim Rauchen eines Joints wie bei einer Zigarette ein Verbrennungsprozess stattfindet, werden auch die Atemwege entsprechend belastet. Rauchen bzw. Kiffen ohne die Entstehung von Giftstoffen ist nicht möglich. Gerade Menschen mit Vorerkrankungen im Lungenbereich können ihre Beschwerden durch das Kiffen verschlimmern.
Die meisten, die Cannabis in der Freizeit konsumieren, sind auf die stimmungsaufhellende, beruhigende und berauschende Wirkung aus. Das Kiffen gilt als „lustig“ und sorgt für eine unbeschwerte Stimmung. Doch das ist nicht immer so – Kiffen kann auch durchaus gefährlich werden. Einige erleben sogenannte „Horrortrips“ – also Rauschzustände, die alles andere als angenehm sind. Einige Konsumenten leiden unter Verfolgungswahn oder extremer Angst. Das ist einer der häufigsten Gründe, warum Menschen mit dem Kiffen wieder aufhören.
Doch kann das Kiffen überhaupt abhängig machen? Viele sprechen sich dagegen aus. Dennoch gilt Cannabis als Suchtmittel, wenn es nicht vernünftig eingesetzt wird. Häufig wird Cannabis zu Freizeitzwecken dann konsumiert, wenn die betreffende Person gerade Probleme hat. Bei psychischen Belastungen, Stress oder Schlafschwierigkeiten wird zum Joint gegriffen – so gewöhnt sich der Körper daran.
Im Gegensatz zu Freizeitcannabis, das zur Entspannung oder auf Partys konsumiert wird, gibt es auch medizinisches Cannabis. Dieses sollte unbedingt vom Kiffen abgegrenzt werden. Denn Medizinalcannabis wird einerseits aus einem bestimmten gesundheitlichen Grund konsumiert und andererseits ganz anders verwendet. In der Regel werden Cannabisblüten – die Pflanzenteile mit den meisten Wirkstoffen – verdampft. Zudem gibt es Cannabisextrakte, die aus der Pflanze gewonnen werden und beispielsweise als Tropfen oral eingenommen werden.
Bei medizinischem Cannabis steht auch die berauschende Wirkung nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um den medizinischen Effekt. So wird Cannabisprodukten beispielsweise nachgesagt, Schlafstörungen zu lindern, Schmerzen zu reduzieren oder sogar bei Multipler Sklerose oder Epilepsie zu unterstützen.
Ein wichtiger Faktor, der Freizeitcannabis von medizinischem Cannabis abgrenzt, sind die Kontrollen. Medizinalcannabis wird unter streng kontrollierten Bedingungen angebaut und verarbeitet. Das macht es zum einen möglich, die Wirkstoffkonzentration recht genau anzugeben. Zum anderen können Konsumenten dadurch sichergehen, dass keine Verunreinigungen oder gesundheitsschädliche Stoffe enthalten sind.
Bei Freizeitcannabis, das man „auf der Straße“ kaufen kann, sind oft Stoffe beigemischt, die dem Körper mehr schaden als helfen. Das liegt daran, dass einige sogenannte Dealer – also Personen, die illegal mit Cannabis Handel treiben – ihr „Gras“ strecken. So nehmen Kiffer ungewollt Stoffe in sich auf, die ihnen langfristig schaden können.
Bei Medizinalcannabis kann man sich sicher sein: Das Cannabis ist weder mit Schadstoffen noch mit Streckmitteln versehen, da es so gar nicht in den Handel kommen könnte.
Cannabis war nicht nur lange sehr verpönt, sondern sogar verboten. Das bezieht sich vor allem auf das Kiffen, da es eine der häufigsten Arten ist, wie Menschen Cannabis zu Freizeitzwecken nutzen. Inzwischen hat sich die Gesetzeslage in Deutschland etwas geändert. Kiffen ist nun erlaubt – allerdings unter einigen Bedingungen.
Im April 2024 wurde das Kiffen in Deutschland für Erwachsene legalisiert. Folgende Regeln wurden aufgestellt:
Was auf keinen Fall erlaubt ist, ist der Konsum von Cannabis in Anwesenheit von Minderjährigen – ganz gleich, ob dies zu Hause stattfindet oder anderswo. Gleiches gilt für die Umgebung von Schulen, Kitas, Sportstätten, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und Fußgängerzonen – hier darf von 7 bis 20 Uhr im Umkreis von 100 Metern nicht gekifft werden.
Auch an öffentlichen Orten ist das Kiffen in der Regel untersagt. Das gilt zum Beispiel für Behörden, Gaststätten, Gesundheitseinrichtungen, Volksfeste oder Bildungseinrichtungen. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über den öffentlichen Cannabis-Konsum.
Die kommerzielle Abgabe von Cannabis darf nur durch spezielle Clubs erfolgen. Anders sieht es mit medizinischem Cannabis aus, welches von einem Arzt verschrieben und von Apotheken herausgegeben wird.
Sowohl Alkohol als auch „Gras“ – der umgangssprachliche Begriff für Cannabis – gelten als Drogen. Daher wird immer wieder diskutiert, was denn nun schädlicher ist – Cannabis oder Alkohol?
In jedem Fall gilt: Wenn man die Substanzen missbräuchlich gebraucht, können sie einen sehr großen Schaden anrichten. Es ist daher wichtig, weder Cannabis noch Alkohol zu intensiv oder unkontrolliert zu konsumieren.
Sowohl Cannabis als auch Alkohol wirken sehr schnell auf das Gehirn. Sie beide beeinflussen Wahrnehmung, Konzentration und Gedächtnisleistung. Bei Alkohol wurde beobachtet, dass er bei manchen Menschen die Aggressivität steigert. Cannabiskonsumenten neigen weniger zu Gewalt, können aber ebenfalls negative Effekte wie Panik oder Angst verspüren.
Der langfristige Konsum von Alkohol gilt als sehr gefährlich: Er schädigt die Gesundheit, senkt die Lebenserwartung und kann abhängig machen. Forschern zufolge sollen als 200 Krankheiten durch Alkoholkonsum begünstigt oder sogar direkt verursacht werden. Besonders stark betroffen sind die Leber sowie das Herz-Kreislauf-System. Bei Cannabis sind es eher psychische Erkrankungen, die durch einen unkontrollierten und regelmäßigen Gebrauch gefördert werden sollen. Auch das Risiko für Psychosen soll steigen – vor allem dann, wenn Menschen sehr früh, also beispielsweise im Teenager-Alter mit dem Kiffen beginnen.
Generell gilt Alkohol als besser erforscht, sodass Forscher über die Wirkung und Risiken mehr Aussagen treffen können als bei Cannabis. Wenn man jedoch die Krankheits- und Todesfälle vergleicht, merkt man, dass die Zahlen bei Cannabis wesentlich geringer ausfallen. So sterben jährlich mehrere Menschen aufgrund von Alkoholkonsum und den Folgen, für Cannabis gibt es keine solche Zahlen. Hier besteht das Sterberisiko nur darin, in einem Rauschzustand in einen Unfall zu geraten. Cannabis selbst verursacht keine Toten. Das Kiffen wiederum ist als problematisch anzusehen: Durch die Vermischung mit Tabak wird das Krebsrisiko gesteigert.
Bei Cannabis besteht die Tücke, dass es wesentlich länger im Körper bleibt als Alkohol. Du verspürst die Wirkung womöglich gar nicht mehr, doch der Wirkstoff ist in deinem Organismus noch nachweisbar. Das kann beispielsweise bei einem Cannabis-Nachweis im Zuge einer Polizeikontrolle problematisch werden. Alkohol hingegen baut sich wesentlich schneller ab, sodass du in der Regel am nächsten Tag wieder fahrtüchtig bist und eine etwaige Polizeikontrolle bestehst.
Kiffen kann sehr gefährlich sein. So reizvoll es auch wirkt – die Folgen sind nicht zu unterschätzen. Die Gründe liegen aber nicht unbedingt am Cannabis selbst, sondern an der Art des Konsums und der Menge. Wer Cannabis aus medizinischen Gründen zu sich nehmen möchte, sollte nicht das Kiffen in Erwägung ziehen, sondern etwa das Verdampfen oder die Einnahme von Cannabis-Tropfen.
In der Medizin wird Cannabis immer häufiger eingesetzt. Die positive Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig dürfen Konsumenten nicht vergessen, dass ein verantwortungsvoller Umgang das A und O ist. Nur auf diese Weise kann man von der gesundheitsfördernden Wirkungsweise profitieren und die negativen Effekte und Risiken vermeiden.
Zu einem verantwortungsvollen Gebrauch gehört, nur geprüftes medizinisches Cannabis zu konsumieren. Dieses ist nicht bei einem Dealer um die Ecke erhältlich, sondern in Apotheken und spezialisierten Onlineshops. Um Medizinalcannabis zu erhalten, braucht es ein Rezept von einem Arzt. Es muss also ein triftiger Grund vorliegen, aus dem du das Cannabis zu dir nehmen möchtest.
Des Weiteren solltest du aufpassen, wenn es um die Teilnahme am Straßenverkehr geht. Immer wieder werden Menschen schwer verletzt oder müssen sogar ihr Leben lassen, da ein Verkehrsteilnehmer durch das Kiffen benebelt war und seine Handlungen nicht mehr richtig einschätzen konnte. Das gilt übrigens nicht nur für das Autofahren, sondern auch für das Fahrradfahren.
Das Gute an medizinischem Cannabis: Nicht immer ist der berauschende Wirkstoff THC enthalten. Viele Produkte setzen eher auf CBD, das beruhigend, aber nicht bewusstseinsverändernd wirkt. Und THC-haltige Cannabisprodukte sind meist nicht so stark dosiert, dass du in einen Rausch verfällst. Dennoch solltest du in jedem Fall individuell abklären, ob du noch fahrtauglich bist oder nicht.
Das Thema „Kiffen“ ist umstritten. Doch wie merkt man nun, dass man ein Problem mit dem Kiffen hat? Wenn du ab und zu einen Joint rauchst, kann es sein, dass du dir diese Frage auch schon einmal gestellt hast.
Wie bei anderen Abhängigkeiten sind die Übergänge oft schleichend. Viele merken nicht, dass sie ein (Sucht-)Problem haben, bis es zu gravierenden Folgen kommt. Beim Cannabismissbrauch können die Auswirkungen unterschiedlich sein.
Einige haben Streite mit Freunden und Familie, andere verlieren ihren Beruf und wer noch zur Schule geht, stellt vielleicht fest, dass sich die Noten verschlechtern. Der regelmäßige und vor allem unkontrollierte Konsum, der beim Kiffen vorliegt, kann zu einem massiven Leistungsabfall führen, was Betroffene in eine Abwärtsspirale drängt. Sie erbringen eine mangelhafte Leistung, fühlen sich frustriert, greifen zum Joint, um sich zu beruhigen, und ihre Leistung verschlechtert sich weiter.
Um herauszufinden, ob auch du ein Problem mit dem Kiffen hast, solltest du dir folgende Fragen stellen:
Selbstverständlich können Veränderungen in deinem Leben auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein. Um jedoch auszuschließen, dass dein Cannabiskonsum der Grund dafür ist, solltest du Marihuana verantwortungsvoll verwenden.
Eine Art, Cannabis zu sich zu nehmen, ist das Kiffen. Dabei wird Cannabis zusammen mit Tabak zu einer Zigarette gerollt und geraucht. Kiffen bezieht sich somit nur auf den Konsum von Freizeitcannabis. Medizinalcannabis hingegen wird in der Regel verdampft oder in Form von Extrakten eingenommen. Das macht es wesentlich sicherer und nicht gesundheitsschädlich. Denn der Verbrennungsprozess eines Joints ist nur eine Sache von vielen, die das Kiffen gefährlich und schädlich machen. Wer von den Vorteilen der Wirkstoffe der Cannabispflanze profitieren möchte, sollte demnach vom Kiffen absehen und auf medizinisches Cannabis zurückgreifen. Dieses ist zudem streng kontrolliert und enthält keine Schadstoffe oder Streckmittel.
Wie lange THC in deinem Körper bleibt, hängt von verschiedenen Kriterien ab. In der Regel lässt sich der Wirkstoff bis zu 12 Stunden nach dem Konsum im Blut nachweisen. Wesentlich länger auffindbar sind Abbauprodukte, zu denen THC-COOH gehört. Dieser Stoff kann im Urin nachgewiesen werden – eine Woche lang, wenn du gelegentlich kiffst, und bis zu mehreren Wochen, wenn du regelmäßig einen Joint rauchst. In deinen Haaren kann man THC übrigens mehrere Monate lang nachweisen.
Inzwischen ist das Kiffen nicht mehr illegal – allerdings gelten bestimmte Regeln, damit du in Deutschland einen Joint rauchen darfst. So ist es dir in der Öffentlichkeit beispielsweise gestattet, maximal 25 Gramm getrocknetes Pflanzenmaterial mit dir zu führen, und du musst bestimmte Orte meiden.
Hast du gekifft und es geht dir nicht gut? Dann solltest du in erster Linie deinen Joint weglegen. Das, was dein Körper jetzt am wenigsten braucht, ist mehr THC. Um dich zu beruhigen, solltest du Wasser trinken, dir eine ruhige Umgebung und gegebenenfalls Ablenkung suchen – einen Film, beruhigende Musik oder ein entspannendes Buch. Es kann auch helfen, CBD einzunehmen, da es die psychoaktive Wirkung von THC abmildert. Einige machen auch ein Nickerchen, wenn sie beim Kiffen zu viel des Guten erwischt haben.
CBD hat im Gegensatz zu THC keine berauschende Wirkung. Du wirst also nicht „high“, wenn du CBD-Produkte zu dir nimmst. Die Wirkung von CBD wird allgemein als beruhigend und stresslösend beschrieben. Du kannst CBD also bei Panikattacken, Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen und ähnlichen Beschwerden einnehmen. Fahrtauglich bist du nach dem Konsum immer noch – bei THC ist das nicht der Fall.
Wenn du von der Wirkung von Cannabis profitieren möchtest, solltest du auf gut kontrolliertes und reines Cannabis ohne Zusatzstoffe setzen. Außerdem solltest du nicht kiffen, da dabei giftige Verbrennungsstoffe entstehen und der Tabak nicht gerade gesund für deinen Organismus ist. Medizinisches Cannabis von einer hochwertigen Quelle gilt als risikoarm. Achte dabei immer darauf, dich an die Dosierung zu halten und bei Beschwerden oder negativen Effekten mit einem Spezialisten – wie deinem Arzt – zu sprechen.