Cannabis auf Rezept Tipps 2025: So erhältst du dein medizinisches Cannabis

Cannabis auf Rezept Tipps 2025: So erhältst du dein medizinisches Cannabis

Geschrieben von: Pia Franziska Kraus

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Lesezeit 8 min

Cannabis auf Rezept Tipps 2025: So erhältst du dein medizinisches Cannabis

Medizinisches Cannabis kann bei verschiedenen Leiden und Beschwerden helfen. Patienten können sich für eine Cannabinoidtherapie ein entsprechendes Rezept bei ihrem Arzt besorgen. Praktische Tipps, die dir dabei helfen, Cannabis auf Rezept zu erhalten, liefert dieser Artikel.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

Medizinisches Cannabis ist auf Rezept erhältlich, wobei es ein paar Tipps zu berücksichtigen gilt.

Nicht alle Ärzte stellen ein Cannabis Rezept aus, sodass du dich an geeignete Spezialisten wenden solltest.

Cannabis kann bei verschiedenen Beschwerden legal eingesetzt werden.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du dich eingehend beraten lassen und die rechtliche Lage kennen.

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Cannabis auf Rezept Tipps 2025: So bekommst du dein Rezept

Wenn du an einer schweren Krankheit leidest und herkömmliche Behandlungsmethoden nicht die gewünschte Wirkung zeigen, kannst du ein Rezept für medizinisches Cannabis bekommen. Dazu musst du dich lediglich an einen Arzt wenden, der sich auf Cannabis als Arzneimittel spezialisiert hat.


In der Regel führst du mit dem Arzt ein umfassendes Gespräch oder füllst einen vorgefertigten Fragebogen aus. Dieser hilft bei der Beurteilung, ob du ein Kandidat für medizinisches Cannabis bist oder nicht.


Ärzte entscheiden individuell, ob medizinisches Cannabis in deinem Fall sinnvoll ist oder nicht. Wenn du ein paar Tipps berücksichtigst, kannst du die Chancen erhöhen, Cannabis auf Rezept zu erhalten:


  1. Suche einen geeigneten Arzt: Entscheide dich für einen Mediziner, der Erfahrung mit medizinischem Cannabis hat. Dadurch erhöhst du nicht nur deine Chancen auf eine Cannabinoidtherapie, sondern hast auch einen Spezialisten an der Hand, der dich zu Wirkung und Nebenwirkungen informiert.
  2. Bereite dich auf das Gespräch vor: Damit du für das Gespräch mit deinem Arzt optimal vorbereitet bist, solltest du eine Liste deiner bisherigen Medikamente, wichtige Arztberichte und weitere Unterlagen mitbringen. Es gilt: Je besser du deine Symptome beschreiben kannst, desto besser lässt sich deine Cannabinoidtherapie planen.
  3. Wähle die passende Darreichungsform und Dosierung: Cannabisöl, Cannabisblüten oder doch Fertigarzneimittel? Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Cannabis als Medikament zu verwenden. Auch bei der Dosierung gibt es große Unterschiede.
  4. Wähle zwischen Kassen- und Privatrezept: Cannabis gibt es auf Kassen- und Privatrezept. Beides bietet seine individuellen Vor- und Nachteile.
  5. Führe ein Therapietagebuch: Wenn du Cannabis auf Rezept erhalten hast, gibt es noch einen abschließenden Tipp – führe ein Therapietagebuch. Dort dokumentierst du alles, was mit deiner Cannabinoidtherapie zusammenhängt. Wie entwickeln sich deine Symptome? Welche Dosierung nimmst du ein? Gibt es Nebenwirkungen? Das hilft nicht nur dir persönlich, sondern auch deinem Arzt, deine Cannabistherapie optimal anzupassen. Auch bei Anträgen auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse kann das hilfreich sein.

Welche Diagnose für Cannabis Rezept? Erkrankungen und Voraussetzungen

Nicht alle Erkrankungen liefern die Voraussetzung dafür, Cannabis auf Rezept zu erhalten. Unter bestimmten Bedingungen kann medizinisches Cannabis als Medikament eingesetzt werden. An diese haben sich auch Ärzte zu halten: Sie dürfen es nur verschreiben, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Von dieser Notwendigkeit spricht man dann, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichen oder starke Nebenwirkungen verursachen.


Doch bei welchen Erkrankungen wird medizinisches Cannabis in der Regel eingesetzt? Wir haben ein paar übliche Fälle für dich zusammengetragen:

  • Schlafstörungen: Probleme beim Ein- und Durchschlafen; stressbedingte Schlaflosigkeit; Schlafstörungen, die durch andere Erkrankungen oder Schmerzen verursacht werden
  • Chronische Schmerzen: Rheuma; Migräne; Fibromyalgie
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit: z.B. bei Krebs- oder HIV-Therapien
  • Autoimmunerkrankungen: Morbus Crohn; Colitis ulcerosa
  • Neurologische Erkrankungen: Epilepsie; Multiple Sklerose; Parkinson
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen; Angststörungen; ADHS
  • Hauterkrankungen: Neurodermitis; Psoriasis; Ekzeme; Hauttumore

Der medizinische Nutzen von Cannabis ist daher umfangreich. Patienten können bei ganz unterschiedlichen Leiden und Beschwerden von Cannabinoiden profitieren.

Cannabis Arzt finden: Erfahrungen und Anbieter

Ein wichtiger Tipp für den Weg zu Cannabis auf Rezept ist die Auswahl des richtigen Arztes. Allgemein ist es seit 2024 viel einfacher, Cannabispatient zu werden, da Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt. Ärzte müssen daher kein Betäubungsmittelrezept mehr ausstellen, was die bürokratischen Hürden enorm senkt.


Doch nicht jeder Mediziner ist Cannabis gegenüber offen eingestellt. Daher solltest du solche Anlaufstellen meiden, um deine Chancen auf ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhöhen. Suche dir einen Arzt, der Erfahrung mit medizinischem Cannabis hat.


Vor allem über das Internet lassen sich geeignete Experten finden. Und auch bei bestimmten Fachärzten bist du gut aufgehoben. Viele Neurologen, Schmerztherapeuten oder Spezialisten für Palliativmedizin sind mit der Verschreibung von Cannabis vertraut. Wenn du das Gefühl hast, bei deinem Hausarzt an der richtigen Adresse zu sein, kannst du dich auch an ihn wenden.


Wenn es in deiner Nähe keinen Arzt gibt, der Cannabis auf Rezept ausstellt, haben wir einen Tipp für dich: Versuche es einfach online. Das World Wide Web bietet auch im medizinischen Kontext einige Vorteile – häufig sogar via App. Es gibt ein paar Anbieter, die ein Cannabis Rezept sogar kostenlos ausstellen.

Cannabis Rezept online: So funktioniert der einfache Weg

Unser Top-Tipp, mit dem du ein Rezept für Cannabis erhältst, ist die Onlinesuche. Inzwischen ist es sehr unkompliziert, ein Cannabis Rezept online zu erhalten. Verschiedene Telemedizin-Plattformen ermöglichen es dir, zu Hause einen Fragebogen auszufüllen und deinen Gesundheitszustand ganz bequem digital an qualifizierte Experten zu übermitteln.


Diese beurteilen deine Beschwerden und können dir Cannabis auf Rezept verordnen, sofern du die Voraussetzungen dafür erfüllst. Auf diese Weise wird die Cannabinoidtherapie für viel mehr Menschen zugänglich. Gerade dann, wenn du auf der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden bist, ist dies ein großer Vorteil. Obendrein bietet dieser Tipp für Cannabis auf Rezept einen weiteren Pluspunkt: Die Wartezeiten reduzieren sich erheblich.

Frau schläft entspannt ; Symbolbild für Cannabis als Schlafhilfe

Was muss man bei einem Cannabis Rezept beachten? Darreichungsform, Dosierung, Kosten & rechtliche Aspekte

Je nach Beschwerden und individueller Ausgangslage sind andere Dinge bei der Verschreibung von Cannabis zu beachten. Cannabis gibt es in verschiedenen Formen:


  • Cannabisblüten: Die Blüten der Cannabispflanze werden mit einem Vaporizer inhaliert und sorgen für eine schnelle Wirkung.
  • Cannabisöl oder -extrakt: Sie werden oral eingenommen und lassen sich besonders genau dosieren. Meist haben sie eine besonders lang anhaltende Wirkung.
  • Fertigarzneimittel: Cannabis-Medikamente ermöglichen die volle Kontrolle über die Dosierung. Gerade dann, wenn eine präzise Medikation bei dir erforderlich ist, ist das die perfekte Lösung.

Welche Form von Cannabis für deinen individuellen Fall am besten geeignet ist, solltest du mit deinem Arzt besprechen. Neben der Darreichungsform spielt auch die Dosis eine wichtige Rolle. Diese hängt von deinen Beschwerden und weiteren Faktoren ab.

Wichtig: Cannabis kann bei jedem Menschen anders wirken. Passe die Dosierung daher nur langsam an. Beginne mit einer geringen Dosis und steigere sie schrittweise, bis die gewünschte Wirkung erzielt ist. 

Ein weiterer Tipp rund um Cannabis auf Rezept bezieht sich auf die Kosten. Du hast die Wahl zwischen einem Kassen- und einem Privatrezept. Doch worin besteht der Unterschied?


  • Ein Kassenrezept erhältst du als gesetzlich Versicherter. Du kannst bei deiner Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Zwar dauert die Bearbeitung unter Umständen einige Wochen, aber so kannst du effektiv Geld sparen.
  • Bei einem Privatrezept trägst du die Kosten selbst, bekommst dein Rezept aber direkt und kannst es unmittelbar in der Apotheke einlösen. Damit minimierst du deine Wartezeit und bürokratische Hürden.

Du kannst also zwischen zwei Optionen wählen: Geld sparen oder Zeit sparen. Je nachdem, ob du dein medizinisches Cannabis recht schnell brauchst oder nicht, ist die eine oder andere Vorgehensweise am besten.


Beide Rezeptarten kannst du ganz einfach in der Apotheke einlösen – online oder vor Ort. Spezialisierte Apotheken bieten dir eine eingehende Beratung und führen eine große Auswahl verschiedener Cannabisprodukte. Bei einer Versandapotheke erhältst du deine Lieferung direkt zu dir nach Hause. 

Wie viel Cannabis darf der Arzt im Monat verschreiben?

Zwar wurden die Gesetze rund um Cannabis auf Rezept gelockert – auch, was die Abgabe von Cannabis an Patienten betrifft. Dennoch halten sich noch viele Ärzte an die vormalig geltende Obergrenze.


Wenn du Cannabis auf Rezept erhalten möchtest, ist dieser Tipp für dich von großem Nutzen: Ein Arzt in Deutschland durfte bis zur Gesetzesänderung monatlich maximal 100 Gramm Cannabisblüten oder eine äquivalente Menge an Extrakten verschreiben. Viele halten diese Grenze immer noch ein, um die Kontrolle über die Therapie zu behalten und ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.


Die tatsächliche Menge Cannabis, die du auf Rezept erhältst, richtet sich für gewöhnlich nach deiner Erkrankung und deinem Bedarf. Am besten ist es, mit wenig Cannabis zu starten und die Menge schrittweise zu steigern.

Cannabis Rezept & Auto fahren: Rechtliche Hinweise für Patienten

Das Thema Cannabispatient und Führerschein beschäftigt viele Menschen, die Cannabis auf Rezept erhalten und es zu medizinischen Zwecken konsumieren. Was sieht der Gesetzgeber vor?


Wenn du mit dem Auto fährst und in eine Verkehrskontrolle gerätst, kann es sein, dass du einen Drogentest machen musst. Ein Cannabis-Nachweis ist recht lange möglich, da sich THC für eine gewisse Zeit in deinem System befindet.


Während Personen, die Cannabis zu Freizeitzwecken konsumieren, gewisse Konsequenzen erwarten, bist du als Cannabispatient auf der sicheren Seite. Nur dann, wenn deine Fahrtüchtigkeit aufgrund des Cannabiskonsums eingeschränkt ist oder du Ausfallerscheinungen aufweist, kann es auch für dich Probleme geben. Kann THC lediglich nachgewiesen werden, ist das gemäß der aktuellen Gesetzeslage kein Grund für Sanktionen.


Damit du vor Ort Missverständnisse verhindern kannst, solltest du immer einen Cannabis Patientenausweis mitführen. Auch ein aktuelles Rezept oder eine Bescheinigung von deinem Arzt sind hilfreich.


Die wichtigste Regel ist jedoch: Wenn du medizinisches Cannabis konsumierst, solltest du nur dann am Straßenverkehr teilnehmen, wenn du dich sicher fühlst. Andernfalls riskierst du nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. 

Fazit

Seit 2024 ist es dank der veränderten Gesetzeslage einfacher, Cannabis auf Rezept zu erhalten. Unsere Tipps helfen dir dabei, schnell und einfach ein Rezept zu erhalten, damit du deine Beschwerden mit medizinischem Cannabis behandeln kannst. Achte darauf, Cannabis, das du im Zuge einer Cannabinoidtherapie verordnet bekommst, verantwortungsvoll zu nutzen und nicht zu missbrauchen.

FAQ – Häufige Fragen zu Cannabis auf Rezept

Was muss man bei einem Cannabisrezept beachten?

Du kannst Cannabis auf Rezept nur dann erhalten, wenn deine Beschwerden Anlass dazu geben und andere Leistungen und Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Effekt zeigen.

Wie viel Cannabis darf ein Arzt im Monat verschreiben?

Die Obergrenze lag eine lange Zeit bei maximal 100 Gramm Cannabisblüten pro Monat. Diese Grenze ist nun aufgehoben, doch viele Ärzte halten sich immer noch daran, um ein hohes Maß an Sicherheit und Kontrolle zu gewährleisten.

Für welche Krankheiten kann ich Cannabis auf Rezept bekommen?

Bei verschiedenen Beschwerden wie Multipler Sklerose, Neurodermitis, chronischen Schmerzen, Angstzuständen und Epilepsie kannst du Cannabis auf Rezept erhalten.

Wird ein Cannabisrezept der Führerscheinstelle gemeldet?

Ein Cannabisrezept wird in Deutschland nicht automatisch der Führerscheinstelle gemeldet. Wenn allerdings Zweifel an der Fahreignung bestehen, besteht eine indirekte Meldepflicht. Du solltest dein Cannabis also immer verantwortungsvoll einnehmen und nicht im Straßenverkehr auffällig werden.

Was kostet Cannabis auf Privatrezept?

Die Kosten für medizinisches Cannabis auf Privatrezept sind vom Patienten selbst zu tragen. In Deutschland belaufen sie sich 2025 auf 3,50 bis 16 Euro pro Gramm. Es kommt auf die Sorte, Qualität, den Hersteller und die Apotheke an.