Gestrecktes Cannabis erkennen: Tipps für einen sicheren Konsum
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Lesezeit 10 min
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Cannabis – die Pflanze, die lange im Verruf war, ist jetzt teilweise legal in Deutschland. Das Ziel der Teillegalisierung 2024 war ein erhöhter Jugend- und Gesundheitsschutz. Vor allem gestrecktes Cannabis stellt eine große Gefahr dar, die nun gebannt sein soll. Doch wie kannst du gestrecktes Cannabis erkennen, welche Risiken birgt es und was gibt es für den sicheren Konsum sonst noch zu wissen? Dieser Artikel hat die Antworten.
Gestrecktes Cannabis ist mit Substanzen versehen, damit Händler mehr Geld mit einem Verkauf erzielen können.
Häufig sind diese Substanzen stark gesundheitsschädigend.
Cannabis wird mit Streckmitteln versehen, um sein Gewicht, seine Optik oder seine Wirkung zu beeinflussen.
Du kannst gestrecktes Cannabis mit verschiedenen Methoden erkennen.
Der beste Weg, um dich vor gestrecktem Cannabis zu schützen, ist der Kauf von vertrauenswürdigen und legalen Quellen.
Gestrecktes Cannabis – oder „gestrecktes Gras“, wie man oft sagt – versteht sich als Cannabis, in dem sich Substanzen befinden, die dort eigentlich nicht hingehören. Auf dem Schwarzmarkt ist das Strecken von Cannabis leider keine Seltenheit. Denn es gibt viele Gründe dafür:
Gestrecktes Cannabis ist also in jedem Fall eine Irreführung. Potenzielle Käufer werden gezielt hinters Licht geführt, damit der Händler davon profitiert.
Doch ist gestrecktes Cannabis wirklich so schlimm? Und warum sollten Konsumenten lernen, gestrecktes Cannabis zuverlässig zu erkennen? Fakt ist: Streckmittel sind häufig extrem ungesund oder sogar gesundheitsgefährdend. Von Zuckerwasser über Sand bis hin zu Glasstaub, Haarspray und Pestiziden ist auf dem Schwarzmarkt alles vertreten. Auch synthetische Cannabinoide, deren Herkunft häufig nicht ausreichend geprüft wird, können in gestrecktem Cannabis enthalten sein.
Die Folgen für Konsumenten sind fatal. Unwissentlich inhalieren sie nicht nur THC und CBD, sondern auch Schadstoffe, die vielfältige Risiken mitbringen können.
Übrigens: Die Praxis des Streckens von Cannabis wird in der Szene auch „Stretch“ genannt. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet „strecken“ – also gezieltes Verfälschen von Cannabis, um mehr Geld zu verdienen.
Welche Streckmittel können sich in Cannabis vom Schwarzmarkt befinden? Grundsätzlich gilt: Diese Produkte sind nicht kontrolliert und können in der Theorie alles enthalten. Deshalb ist es nie eine gute Idee – und in Deutschland obendrein illegal – Marihuana vom Schwarzmarkt zu beziehen.
Dennoch schadet es nicht, wenn du gestrecktes Cannabis zuverlässig erkennen kannst. Sehen wir uns dazu zunächst die häufigsten Streckmittel genauer an.
Cannabis mit Zuckerwasser zu strecken, ist ein absoluter Klassiker – schließlich ist es sehr günstig und lässt die Blüten klebrig erscheinen. So wird fälschlicherweise der Eindruck vermittelt, dass es sich um qualitativ hochwertige Cannabisblüten handelt.
Dass es jedoch keine gute Idee ist, Cannabis mit Zuckerwasser zu strecken, fällt spätestens beim Erhitzen auf: Der Zucker kann karamellisieren und die Atemwege werden gereizt. Nutzer berichten von einer Schärfe im Rauch sowie Hustenreiz.
Viel problematischer hingegen ist Brix. Dabei handelt es sich um eine zähflüssige Masse, die sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzen kann. Meist besteht es aus Zucker, Hormonen und flüssigem Kunststoff – Dinge, die du beim Rauchen oder Verdampfen einfach einatmest. Händler, die Brix-Streckmittel kaufen und es auf ihre Cannabisblüten geben, gefährden die Gesundheit ihrer Kunden daher in hohem Maße.
Manche Händler kaufen Haze-Spray als Streckmittel, um minderwertige Blüten attraktiver erscheinen zu lassen. Eine weitere gängige Methode ist das Besprühen mit Haarspray oder künstlichen Aromastoffen. Der Duft der Buds wird intensiver, sie glänzen schön und unerfahrene Käufer, die das Haar- oder Haze-Spray nicht erkennen, halten das Cannabis für frisch und hochwertig.
Wenn du dieses Cannabis allerdings rauchst oder inhalierst, setzt du deine Gesundheit aufs Spiel: Da weder Haze- noch Haarspray für den menschlichen Verzehr gedacht sind, ist der Konsum äußerst ungesund. Durch das Erhitzen entsteht eine toxische Mischung aus Treibgasen, Lösungsmitteln und synthetischen Polymeren. Die entstehenden Substanzen sind reizend, neurotoxisch bis krebserregend.
Allergische Reaktionen sind beim Konsum von mit Haze- oder Haarspray gestrecktem Cannabis keine Seltenheit. Auch Husten, Atemnot, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen gehören zu den häufigen Symptomen nach dem Konsum.
Cannabis wird vor allem aufgrund der enthaltenen Cannabinoide konsumiert. Beim Freizeitkonsum ist es vor allem THC, das sehr beliebt ist. Es sorgt für eine berauschende Wirkung und ein regelrechtes High. Es verwundert daher nicht, dass diese Substanz im Labor nachgebaut wurde.
Die künstlich hergestellten Cannabinoide JWH-018 und AB-FUBINACA sind ähnlich wie THC: Sie binden ebenfalls an die Rezeptoren im Endocannabinoid-System und erzielen eine THC-gleiche Wirkung. Soweit, so gut. Doch auch dieses Streckmittel birgt Gefahren.
Synthetische Cannabinoide wirken zwar so ähnlich wie natürliches THC, aber viel stärker und absolut unvorhersehbar. Sie wirken gleichzeitig giftig im Körper und können die Aufnahme und Wirkung von echtem THC modifizieren. Gesundheitsrisiken und Horror-Trips sind hier vorprogrammiert.
Schon äußerst gering dosiert können synthetische Cannabinoide, die als Streckmittel auf minderwertige Cannabisblüten gesprüht werden, starke psychische und physische Reaktionen auslösen:
Besonders Menschen mit psychischen Erkrankungen oder junge Personen leiden enorm unter dem Konsum.
Jeder mit gesundem Menschenverstand weiß: Es ist nicht gesund, feinste Partikel wie Sand, Talkum oder sogar Glasstaub zu inhalieren. Doch bei Cannabis vom Schwarzmarkt kann das schnell passieren.
Dieses gestreckte Cannabis ist häufig daran zu erkennen, dass ein kratziges Gefühl im Hals entsteht. Manchmal knistert das Marihuana auch, wenn es geraucht wird. Und einige Nutzer berichten davon, dass es Funken schlägt.
Doch warum sollte ein Händler diese Substanzen in sein Gras mischen? Cannabis wird mit Sand, Glasstaub und Talkum gestreckt, um es harziger und schwerer wirken zu lassen. Die möglichen Folgen: Verletzungen in der Lunge und im Gewebe, Entzündungen, Atemwegsreizungen und mehr.
Das Cannabis, das auf dem Schwarzmarkt erworben werden kann, wird nicht unter kontrollierten Bedingungen angebaut. Ganz im Gegenteil: Hier geht es meist nicht um Qualität, sondern um Quantität.
Daher unternehmen Grower alles, um ihre Cannabispflanzen vor Pilz- und Schädlingsbefall zu schützen. Pestizide und Fungizide kommen zum Einsatz – und zwar in unkontrollierten Mengen.
Nicht selten finden sich Spuren dieser Schadstoffe in den getrockneten Cannabisblüten wieder. Beim Rauchen oder Verdampfen dieser Buds wird es so richtig gefährlich: Die Stoffe erhitzen sich und werden zersetzt, was zur Entwicklung hochgiftiger Gase führen kann. Die Auswirkungen sind vielfältig – aber in jedem Fall negativ!
Es gibt ein paar Methoden, um gestrecktes Cannabis zu erkennen. Dazu musst du dich intensiv mit den gekauften Blüten auseinandersetzen. Insgesamt gibt es 5 Tests, die du durchführen solltest, um gestrecktes Cannabis zu erkennen:
Cannabis, das stark glänzt, unnatürlich klebrig ist oder graue, braune bzw. gelbliche Flecken aufweist, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Zuckerwasser, Haarspray oder Brix gestreckt. Glas oder Sand in Marihuana erkennst du an kleinen, glitzernden Partikeln auf der Oberfläche.
Aufgrund der enthaltenen Terpene kann Cannabis unterschiedliche Aromen haben. Riecht das Gras allerdings auffällig nach Chemie oder untypisch, solltest du vorsichtig sein. Gerade dann, wenn sich der Geruch von Lösungsmitteln, Haarspray oder Parfüm breitmacht, liegt der Verdacht nahe, dass das Cannabis gestreckt ist. Auch zu intensiver und unnatürlicher Duft ist gefährlich: Es kann sein, dass es mit Haze-Spray behandelt wurde.
Auch die Haptik verändert sich beim Strecken von Cannabis. Normalerweise kannst du getrocknete Blüten leicht zwischen den Fingern verreiben, sodass nur ein harziges Gefühl zurückbleibt. Gestrecktes Cannabis lässt sich daran erkennen, dass es entweder übermäßig feucht, klebrig oder hart ist – je nachdem, ob es mit Zucker, Haarspray oder Brix behandelt wurde. Es ist auch möglich, dass es zu feinem, unnatürlich körnigem Pulver zerfällt. Dann liegt Sand oder Talkum als Streckmittel vor. Und in vielen Fällen kannst du nach dem Zerreiben ungewöhnliche Rückstände auf deinen Fingern bemerken.
Wenn du normales Cannabis verbrennst, ist der Verbrennungsprozess sehr gleichmäßig und hinterlässt eine feine, hellgraue bis weiße Asche. Ist das Cannabis jedoch gestreckt, kannst du das an folgenden Merkmalen erkennen:
Wenn du die vier vorher genannten Tests bereits durchgeführt hast, aber noch nicht erkennen kannst, ob gestrecktes Cannabis vorliegt oder nicht, kannst du diesen letzten Test noch durchführen. Doch sei vorsichtig: Durch den Geschmackstest nimmst du unter Umständen giftige Substanzen in dich auf. Führe ihn also nur auf eigene Gefahr durch!
Wie lässt sich gestrecktes Cannabis am Geschmack erkennen?
In diesen Fällen gilt: Konsumiere das Gras auf keinen Fall weiter!
Die gesundheitlichen Risiken von gestrecktem Cannabis sind vielfältig. Daher ist es so wichtig, gestrecktes Cannabis zuverlässig zu erkennen. Doch welche Nebenwirkungen und Risiken können überhaupt auftreten?
Der Konsum von gestrecktem Cannabis kann sowohl akute als auch langfristige Schäden verursachen. Diese betreffen nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche:
Wenn du den Verdacht hast, dass du mit gestrecktem Cannabis zu tun hast, solltest du sofort die Finger davon lassen. Der Konsum kann schwere Schäden verursachen – daher sollten weder du noch eine andere Person es verwenden.
Falls du es bereits konsumiert hast, ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. Wenn die Beschwerden stark sind, ist es vielleicht auch ratsam, den Notruf zu wählen – gerade dann, wenn du unter Atemnot leidest, Kreislaufbeschwerden hast oder neurologische Symptome zeigst.
Falls du noch weißt, woher das Cannabis mit den Streckmitteln stammt, ist eine Warnung anderer Käufer gewiss sinnvoll.
Kann man Cannabis auch auf Streckmittel testen lassen? Tatsächlich gibt es ein Cannabis-Test-Kit, mit dem du Streckmittel identifizieren kannst. Diese sind darauf ausgelegt, synthetische Cannabinoide und andere Substanzen zu erkennen – jedoch keinen Sand, kein Glas und weitere mögliche Bestandteile. Diese kannst du maximal unter einem Mikroskop erkennen.
Gibt es aber auch einen effektiven Schutz vor gestrecktem Cannabis? In der Tat! Der Erwerb von Marihuana „von der Straße“, also vom Schwarzmarkt, ist nicht nur äußerst unsicher, sondern in Deutschland illegal – und das aus gutem Grund. Neben den Streckmitteln enthält Cannabis nicht selten auch andere gesundheitsschädliche Stoffe – beispielsweise Schimmel, Bakterien oder andere Krankheitserreger.
Der beste Schutz vor Streckmitteln im Cannabis ist, die Bezugsquelle zu ändern. Aufgrund der Teillegalisierung im Jahr 2024 ist es heute einfacher denn je, an Marihuana zu gelangen – sei es aus medizinischen Gründen oder zu Freizeitzwecken.
Wenn du Cannabis für den Freizeitkonsum suchst, wirst du in einer Cannabis-Community wie Cannabis Social Clubs fündig. Der Anbau ist reguliert und kontrolliert – du kannst dir also sicher sein, dass dieses Gras eine hohe Qualität aufweist und keine Streckmittel enthält.
Noch besser ist der Bezug von Cannabis aus Apotheken. Dieses wird unter streng kontrollierten Bedingungen angebaut, verarbeitet und verkauft. Es wird sogar speziell im Labor geprüft, sodass nicht nur gewährleistet wird, dass es frei von Schadstoffen ist. Auch die Wirkung verschiedener Cannabis-Sorten kann hier viel präziser angegeben werden, da Wirkstoffgehalt und -zusammensetzung kontrolliert werden.
Gestrecktes Cannabis ist leider keine Seltenheit auf dem Schwarzmarkt. Das ist auch einer der Hauptgründe dafür, dass der Erwerb illegal ist. Um dich vor gestrecktem Cannabis zu schützen, solltest du nur auf legale und seriöse Quellen vertrauen. Zwar kannst du gestrecktes Cannabis mit verschiedenen Methoden erkennen, doch ein Restrisiko bleibt immer bestehen.
Gestrecktes Cannabis kann chemisch oder süßlich riechen. Das deutet darauf hin, dass es mit Substanzen wie Haarspray oder Zucker behandelt wurde.
Schlechtes Cannabis riecht muffig, chemisch oder faulig. Es kann entweder schimmlig, schlecht gelagert oder mit Chemikalien behandelt sein. Du solltest es unter keinen Umständen konsumieren.
Synthetische Cannabinoide, die oftmals als Streckmittel in Cannabis verwendet werden, erkennst du an einem unnatürlichen und zu starken Geruch.
Hart wird die Asche nach dem Rauchen von Cannabis, das mit Brix behandelt wurde. Wenn du sie zwischen deinen Fingern verreibst, bleibt ein öliger, schmieriger Film zurück.