Was ist ein Cannabis Social Club (CSC)?
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Lesezeit 7 min
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Seit April 2024 ist es in Deutschland einfacher denn je, Cannabis zu Freizeitzwecken oder aus medizinischen Gründen zu erwerben. Eine Anlaufstelle für Konsumenten sind sogenannte CSCs. Was ist ein CSC? Was solltest du bei der Gründung oder beim Beitritt beachten? Und welche Gesetze gelten derzeit in Deutschland? Diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.
CSC ist die Abkürzung für „Cannabis Social Club“.
Mitglieder können dort beim Anbau und bei der Verarbeitung von Cannabis helfen und Freizeitcannabis erhalten.
In Deutschland unterliegen CSCs klaren Regelungen, damit ein verantwortungsvoller Konsum möglich wird.
Cannabis Social Clubs sollen den Gesundheits- und Jugendschutz fördern.
CSC ist eine Abkürzung und steht für „Cannabis Social Club“. Damit sind Anbaugemeinschaften gemeint, die es sich zum Ziel gemacht haben, erwachsene CSC-Mitglieder zum Selbstkostenpreis mit Cannabis zu versorgen. Demnach handelt es sich nicht um Organisationen, die nicht gewinnorientiert agieren. In Berlin werden solche Vereinigungen auch oft „ 420 Berlin-Clubs“ genannt.
Es gibt verschiedene Arten von CSCs. In manchen Cannabis Social Clubs sind die Mitglieder beim Anbau sowie bei der Ernte und Trocknung von Cannabis involviert. Andere CSCs geben lediglich getrocknetes Cannabis ab. Die rechtlichen Bestimmungen sind jedoch für alle gleich.
In Deutschland sind Cannabis Social Clubs seit 2024 erlaubt. Grund dafür ist die Regulierung von Cannabis für einen erhöhten Jugend- und Gesundheitsschutz. Durch die kontrollierte Abgabe von Freizeitcannabis über CSCs soll sichergestellt werden, dass sich Konsumenten ihr Gras nicht „von der Straße“ holen und dadurch unkontrolliert sowie schädliches Cannabis konsumieren. Außerdem gibt es viele andere Regelungen in Bezug auf CSCs, um den Konsum von Cannabis verantwortungsvoller und sicherer zu gestalten.
Grundsätzlich gilt: Damit ein Cannabis Social Club in Deutschland gegründet und tätig werden kann, müssen strenge Auflagen erfüllt werden. Personen wenden sich an CSCs, um Mitglieder zu werden, meist aus dem Grund, Cannabis zu erhalten. Einige Cannabis Social Clubs geben auch Tipps für den Eigenanbau, sodass Mitglieder praktische Erfahrung für zu Hause sammeln können.
Je nach Konzept werden die Anlagen des CSCs gemeinsam oder nur von bestimmten Personen bewirtschaftet. Da Cannabis Social Clubs den verantwortungsvollen Gebrauch von Cannabis fördern sollen, werden nicht nur Anbau und Verarbeitung, sondern auch das Cannabis selbst streng geprüft. So erhältst du als Mitglied kontrolliertes, „sauberes“ Cannabis.
Damit du allerdings Cannabis erhalten kannst, musst du ein Mitglied eines Clubs werden. Es gibt verschiedene Voraussetzungen und Aufnahmekriterien. Die Abgabe an Dritte ist per Gesetz untersagt – Nicht-Mitglieder können daher nicht von dem Cannabis aus einem Cannabis Social Club profitieren.
CSC sind seit 2024 durch das Konsumcannabisgesetz legal geworden. Die Voraussetzung: Sie dürfen ausschließlich als genossenschaftlich organisierte Vereinigungen gegründet werden. Zudem gibt es weitere Regelungen, die den Konsum von Cannabis sicherer gestalten sollen.
In Deutschland ist es nicht erlaubt, Cannabis in einem CSC zu konsumieren. Das hat damit zu tun, dass ein gewisser Abstand zwischen Anbaufläche und Ort des Konsums bestehen muss. Um das deutlich zu machen, wird immer häufiger nur von „Anbauvereinigungen“ anstelle von „Cannabis Social Clubs“ gesprochen. Damit will die Regierung klarmachen, dass ein CSC kein Ort für den gemeinschaftlichen Konsum von Cannabis ist.
Weitere Regeln erhöhen die Sicherheit in Cannabis Social Clubs:
Des Weiteren haben Cannabis Social Clubs (CSCs) eine Art „Bildungsauftrag“. Sie sollen Aufklärungsmaßnahmen ergreifen und zu einem verantwortungsvollen Konsum von Cannabis raten. Viele CSCs setzen sich stark für den Gesundheits- und Jugendschutz ein.
Übrigens: Aufgrund der strengen Qualitätskontrollen erhältst du in CSCs kein gestrecktes Cannabis, wie es oft auf dem Schwarzmarkt der Fall ist.
Wenn du einen CSC gründen möchtest, gibt es einige Dinge zu berücksichtigen. Zunächst einmal muss ein Cannabis Social Club immer als eingetragener Verein – kurz: e.V. – gegründet werden. Zudem gibt es verschiedene gesetzliche Vorgaben wie Dokumentationspflichten, Jugendschutzmaßnahmen und Abstandsregeln, mit denen du dich vor der Gründung vertraut machen solltest.
Ein Cannabis Social Club darf maximal 500 Mitglieder umfassen und pro Mitglied dürfen monatlich nicht mehr als 50 Gramm Cannabis abgegeben werden. CSC-Mitglieder müssen zudem volljährig sein, wobei Personen zwischen 18 und 21 Jahren nur 30 Gramm Cannabis im Monat erhalten dürfen.
Das abgegebene Cannabis muss in einer neutralen Verpackung oder lose – aber mit Produktinformationen versehen – herausgegeben werden. Zudem ist nur Cannabis in Reinform erlaubt. Cannabis-Produkte wie Edibles sind nicht erlaubt.
Die Gründung und Lizenzierung eines CSCs gestaltet sich recht aufwendig. Neben bürokratischen Hürden gibt es intensive Sicherheitsmaßnahmen und Nachweispflichten. Außerdem ist wie bei anderen Vereinen eine klare Satzung erforderlich.
Cannabis Social Clubs basieren auf Transparenz, sozialer Verantwortung und gemeinschaftlicher Mitbestimmung. Die Community spielt daher eine große Rolle. Doch was solltest du über die Mitgliedschaft und Organisation in CSCs wissen?
Ob du die Voraussetzungen dafür, Mitglied eines CSCs zu werden, erfüllst, kannst du bei einem bestehenden Club in Erfahrung bringen. In dem Zuge kannst du gleich einen Mitgliedsantrag stellen oder persönlich einreichen. Mitglieder zahlen einen festgelegten Beitrag, der dazu verwendet wird, den Club zu finanzieren.
Da es sich bei einem CSC um eine nicht-kommerziellen Organisation handelt, wird kein Profit mit den Beiträgen erwirtschaftet. Gewinne dürfen überdies nicht an Mitglieder ausgeschüttet werden. Vielmehr dient der Beitrag gleichzeitig als Guthaben, damit Mitglieder Cannabis vom Club erhalten können.
Zudem müssen Cannabis Social Clubs ins Vereinsregister eingetragen werden und genauso aufgebaut sein wie andere Vereine: Es braucht eine Satzung, einen Vorstand und regelmäßige Mitgliederversammlungen. Um einen CSC gründen zu können, muss er mindestens 7 Mitglieder umfassen – so, wie es auch bei anderen Vereinen geregelt ist.
Befürworter von Cannabis Social Clubs sprechen sich aufgrund folgender Vorteile für CSCs aus:
Dennoch sei gesagt: Cannabis aus dem CSC entspricht nicht immer Medizinalcannabis, das für eine Cannabistherapie genutzt wird.
Und welche Kritikpunkte gibt es am CSC-Modell? Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland ist immer noch politisch umstritten. Einige Parteien sprechen sich dafür aus, dass sie die Legalisierung von 2024 zurücknehmen wollen, was auch Cannabis Social Clubs hinfällig machen würde. Daher kommt es immer wieder zu Planungsproblemen und auch zu Verzögerungen, was die Genehmigungen und Lizenzierungen betrifft.
Schon zu Beginn gab es aber einige zeitliche Probleme. Durch die lange Anlaufphase entstand eine Art „Versorgungslücke“ in der Cannabis Community, sodass anfänglich viele Konsumenten immer noch Cannabis von der Straße gekauft haben – genau das, was durch die CSCs eigentlich vermieden werden sollte. Denn Cannabis vom Schwarzmarkt ist nicht nur illegal, sondern auch sehr gefährlich für deine Gesundheit!
Außerdem besteht immer noch eine große gesellschaftliche Inakzeptanz. Cannabis ist in vielen Kreisen noch ein absolutes Tabuthema. Diejenigen, die Cannabis konsumieren möchten, tun dies oft im Geheimen. Was vielen Cannabiskonsumenten fehlt, ist die Möglichkeit, gemeinsam im CSC zu konsumieren. Schließlich ist auch der öffentliche Cannabis-Konsum nur eingeschränkt möglich und in einem Cannabis Social Club stoßen sie auf Gleichgesinnte, die ihnen vielleicht sogar Tipps für einen verantwortungsvollen Konsum geben können.
Cannabis Social Clubs gibt es nicht nur in Deutschland. Ganz im Gegenteil – Deutschland hat sich ein Beispiel an anderen Länderngenommen, in denen Cannabis Social Clubs bisher gut funktioniert haben.
Der Ursprung des CSC-Modells stammt aus Spanien. Dort gibt es bereits seit den 1990er-Jahren Cannabis Social Clubs. Es handelt sich um nicht-kommerzielle Vereine, die gemeinschaftlich Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. Zwar ist Cannabis entkriminalisiert, aber nicht gänzlich legal – damit bewegen sich die inzwischen fast 2.000 Clubs in einer rechtlichen Grauzone.
Ein besseres Vorbild gibt Uruguay: Hier werden Cannabis Social Clubs streng überwacht – hinsichtlich Anbaumengen, Qualität und Mitgliedszahlen. Das System funktioniert augenscheinlich gut, sodass eine staatliche Kontrolle von Cannabis möglich ist.
In Malta ist Cannabis 2021 legal geworden, sodass dort ebenfalls Anbauvereinigungen erlaubt sind. Da es aber strenge Detailanforderungen gibt, kommt es zu Genehmigungsverzögerungen und bis 2025 wurden kaum Cannabis Social Clubs gegründet.
In Deutschland wird immer wieder an den Konzepten gearbeitet. Die Regeln sind auch hierzulande streng, sodass nur wenige Clubs genehmigt wurden. Viele befinden sich allerdings im Antragsprozess, was zeigt, dass die Nachfrage da ist. Wenn man allerdings die gesamte Entwicklung betrachtet, sieht man, dass sich in Deutschland bereits viel getan hat: von einem restriktiven Ansatz bis zu einem regulierten Non-Profit-Modell. Was die Zukunft bringt, bleibt jedoch abzuwarten. Schließlich sind nicht alle Politiker positiv gegenüber der Cannabis-Legalisierung eingestellt.
CSCs sind Cannabis Social Clubs, die in Deutschland eine regulierte Abgabe von Freizeitcannabis möglich machen. Um einen CSC zu gründen, müssen verschiedene Anforderungen und Vorgaben erfüllt werden. Einige Personen üben Kritik am CSC-Modell, andere sehen darin eine Lösung, Konsumenten reguliert mit qualitativ hochwertigem Cannabis zu versorgen. An erster Stelle sollte immer der verantwortungsvolle Gebrauch von Marihuana stehen.
CSC ist eine Abkürzung und steht für „Cannabis Social Club“. Darunter versteht man Anbauvereinigungen, die Freizeitcannabis anbauen, trocknen, verarbeiten und an Mitglieder abgeben.
Cannabis Social Clubs haben eigene Anbauflächen, die nach strengen Kriterien angelegt werden. Beispielsweise muss ein Abstand von mindestens 200 Metern zu Schulen, Kindergärten und Co. eingehalten werden.
In Deutschland gibt es rund 180 Cannabis Social Clubs. Vor allem in Großstädten ist die Nachfrage danach hoch.
Cannabis Clubs sind seit 2024 eine legale Bezugsquelle für Cannabiskonsumenten. Eine hohe Qualität sowie eine regulierte Abgabemenge sind charakteristisch dafür.