Cannabis Edibles richtig genießen: Legal, sicher und einfach

Cannabis Edibles richtig genießen: Legal, sicher und einfach

Geschrieben von: Pia Franziska Kraus

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Lesezeit 8 min

Cannabis Edibles richtig genießen: Legal, sicher und einfach

Cannabis diskret und bequem konsumieren – Cannabis Edibles machen es möglich. Esswaren mit Cannabinoiden sind schon seit jeher sehr beliebt. Doch was sagt das deutsche Cannabisgesetz dazu? Und was solltest du beim Konsum berücksichtigen? Dieser Artikel gibt nützliche Tipps rund um die Herstellung, den Konsum und die Handhabung von Cannabis Edibles.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

Unter Cannabis Edibles versteht man Esswaren, die mit Cannabinoiden – meist THC -versetzt sind.

In Deutschland sind Herstellung, Verkauf und Besitz von Cannabis Edibles verboten.

Was jedoch erlaubt ist, sind Cannabis Edibles ohne THC.

Vor allem beim Kauf von Cannabis Esswaren im Internet solltest du aufpassen, nicht versehentlich etwas Illegales zu bestellen.

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Was sind Cannabis Edibles?

Du kannst Cannabis nicht nur rauchen oder verdampfen. Eine weitere Möglichkeit, die Cannabinoide THC, CBD oder HHC zu dir zu nehmen, sind Lebensmittel und Getränke. Essbare Waren mit den Wirkstoffen der Cannabispflanze werden auch „Cannabis Edibles“ oder nur „Edibles“ genannt.


Edibles gelten als diskrete Form, Cannabis zu konsumieren. Es entsteht kein geruchsintensiver Dampf oder Rauch. Vielmehr nehmen Konsumenten einfach ein Gummibärchen, einen Brownie oder einen Haschkeks zu sich, ohne dass umstehende Personen etwas davon mitbekommen. Populär ist auch die Zubereitung von Cannabistee aus Blüten.

Wirkung von Cannabis Edibles: Dosierung und Effekte

Bei dem Verzehr von Cannabis Edibles werden die Wirkstoffe über den Verdauungstrakt aufgenommen. Bei THC-haltigen Edibles sieht das so aus, dass das Cannabinoid in der Leber zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt wird. Es wirkt wesentlich potenter als gerauchtes THC und durchdringt die Blut-Hirn-Schranke viel leichter. Das macht die Wirkung intensiver.


Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Wirkung von Cannabis Edibles verzögert auftritt. Es dauert rund 30 bis 120 Minuten, bis erste Effekte zu vernehmen sind. Dafür hält die Wirkung länger an: Rund 3 bis 12 Stunden können Cannabis Edibles wirken. Abhängig ist die Wirkungsdauer von Dosis, Stoffwechsel und Mageninhalt.


Die Effekte von Cannabis Edibles variieren je nach enthaltenen Cannabinoiden. Bei THC-Edibles sind psychoaktive Effekte wie Euphorie, veränderte Wahrnehmung, Entspannung und gesteigerte Kreativität zu verzeichnen. Hinzu kommen körperliche Effekte wie Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Bei vielen fördern Cannabis Edibles auch den Schlaf.


Wie wirken CBD-Edibles? Sie sind nicht psychoaktiv und sollen entzündungshemmend, entspannend, antipsychotisch und angstlösend wirken. CBD wird zur Linderung verschiedener Beschwerden wie Schmerzen, Entzündungen oder innerer Unruhe eingesetzt. Die Wirkungsdauer beläuft sich meist auf 4 bis 8 Stunden. Mit Edibles kannst du somit das Maximum der Wirkungsdauer von CBD-Blüten herausholen.


Doch gerade wenn es um die Dosierung geht, solltest du aufpassen. Überdosiert können THC-haltige Cannabis Edibles Paranoia und Angstzustände auslösen. Bei CBD-Edibles können starke Müdigkeit, Übelkeit und Schwindel eintreten. Eine Überdosierung passiert bei Cannabis Esswaren schnell: Durch den verzögerten Wirkeintritt sind viele Konsumenten dazu geneigt, nachzudosieren, ehe ein Effekt spürbar ist. Du solltest dich daher ganz langsam an Cannabis Esswaren herantasten. Das heißt: Wirkung beobachten und Dosis Schritt für Schritt steigern. Am besten ist es, mindestens 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme zu warten, ehe du weiter konsumierst.


Cannabis Edibles legal in Deutschland: Gesetzliche Regelungen

Es gibt schon lange Cannabis Esswaren. Während der Zeit, in der Cannabis noch als illegal galt, war es klar, dass auch Edibles nicht erlaubt sind. Doch was sagt das neue Cannabisgesetz in Deutschland zu Cannabis Esswaren?


Selbst 2025 sind sie weiterhin verboten. Weder Herstellung noch Besitz oder Handel sind erlaubt. Es gibt auch kein Schlupfloch im Gesetz. Es schließt verarbeitete, mit THC versetzte Lebensmittel ausdrücklich aus.


Nicht nur der Kauf und Verkauf, sondern auch der Besitz und sogar die Herstellung gelten als illegal. Selbst dann, wenn du dein eigenes Cannabis anbaust, was in Deutschland seit 2024 legal ist, darfst du daraus keine Edibles wie Brownies, Gummibärchen, Kekse und Co. herstellen. Falls du dagegen verstößt, kannst du mit rechtlichen Konsequenzen wie einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren rechnen.


Doch was ist der Grund für das Verbot? Als Grundlage wird der Jugend- und Gesundheitsschutz genannt. Man geht davon aus, dass Cannabis Edibles vor allem für Minderjährige sehr attraktiv sind. Zudem wirken Cannabis Edibles wesentlich später und intensiver als beispielsweise gerauchtes Cannabis. Das bringt nicht kalkulierbare Risiken mit sich.


Das Verbot gilt allerdings nur für THC-haltige Cannabis Edibles. Eine legale Alternative sind CBD-Edibles. CBD ist das Cannabinoid, das keinen Rausch erzeugt. Und wie sieht es mit HHC (Hexahydrocannabinol) aus? Dieses Cannabinoid und seine Derivate wurden ins Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) aufgenommen und ist seit dem 27. Juni 2024 illegal. Cannabis Edibles mit HHC sind somit ebenfalls nicht legal!

Cannabis Edibles selber machen: Rezepte und Tipps

Wenn du Cannabis Edibles selber machen möchtest, solltest du eines beachten: Berauschende Esswaren mit Cannabinoiden wie HHC und THC sind illegal. Selbst in deinen eigenen vier Wänden sind die Herstellung und der Verzehr nicht erlaubt. Was du jedoch herstellen kannst, sind CBD-haltige Edibles.


Im Internet findest du viele Rezepte für Cannabis Esswaren – sogar für THC-haltige Produkte. Dafür wird in der Regel THC-Öl hinzugefügt. Entsprechend kannst du für CBD-Edibles CBD-Öl verwenden.


Wir haben 3 Rezepte für legale Cannabis Edibles für dich herausgesucht.

1. CBD-Gebäck mit Cannabisbutter

Cannabisbutter kannst du entweder selbst herstellen oder fertig kaufen. Für selbstgemachte Cannabisbutter brauchst du etwa 10 Gramm decarboxyliertes CBD-reiches Cannabis und 200 Gramm Butter oder Kokosöl. Schmilz das Fett in einem Topf und gib das Cannabis hinzu. Unter gelegentlichem Rühren sollte es rund 2 bis 3 Stunden ziehen. Die Hitze darf dabei nicht zu hoch sein, damit die Wirkstoffe nicht zerstört werden. Schließlich musst du die Mischung nur noch durch ein Sieb absehen und die CBD-Butter im Kühlschrank fest werden lassen.

Im Anschluss lässt sich deine selbstgemachte Cannabisbutter für vielfältige Rezepte wie Kekse, Brownies und Co. verwenden. Dazu kannst du einfach ein Backrezept deiner Wahl verwenden und die darin angegebene Butter durch CBD-Butter ersetzen.

2. CBD-Gummibärchen

Erhitze 200 Milliliter Fruchtsaft deiner Wahl und rühre Gelatine ein, bis sie sich aufgelöst hat. Jetzt kommen Zucker nach Belieben und CBD-Öl hinzu. Schließlich gibst du die Masse in eine Silikonform und lässt sie fest werden. Schon hast du selbstgemachte CBD-Gummibärchen!

3. CBD-Schokolade

Für CBD-Schokolade wird Kakaobutter geschmolzen und mit Kakaopulver und Zucker gemischt. Anschließend gibst du CBD-Öl hinzu und gießt die Mischung in eine Form deiner Wahl. Wenn die Schokolade ausgehärtet ist, kannst du sie aus der Form lösen und genießen.

Schnell wirkende Cannabis Edibles: Methoden und Hinweise

Cannabis Edibles sind dafür bekannt, nicht schnell zu wirken. Vielmehr dauert es einige Zeit, bis dein Verdauungstrakt die enthaltenen Cannabinoide aufgenommen hat. Tatsächlich gibt es einige Edibles, die schneller wirken als andere. Und es gibt auch Methoden, mit denen du die Wirkung beschleunigen kannst:


  • Sublinguale Aufnahme: Alle Edibles, die im Mundraum gelutscht bzw. gekaut oder unter der Zunge verweilen, ermöglichen eine schnellere Aufnahme über die Mundschleimhaut. Die Wirkung kann innerhalb von 5 bis 30 Minuten einsetzen.
  • Flüssige Edibles: Getränke oder flüssige Lösungen, die Cannabinoide enthalten, wirken schneller als feste Edibles. Das liegt daran, dass dein Körper Flüssigkeiten schneller aufnimmt.
  • Einnahme auf nüchternen Magen: Dein Mageninhalt kann den Wirkeintritt beeinflussen. Besonders schnell wirken Edibles daher auf nüchternen Magen.
  • Decarboxylierung: Gerade bei selbst hergestellten Edibles ist dieser Punkt wichtig. Die Cannabinoide müssen vor der Herstellung aktiviert werden, was auch „Decarboxylierung“ genannt wird. Je besser dieser Prozess durchgeführt wurde, desto schneller und intensiver können die Cannabinoide wirken.

Viele Konsumenten von Cannabis Edibles interessieren sich dafür, die Wirkung schneller und intensiver zu gestalten. Wir raten jedoch davon ab, da der Konsum von Cannabis Esswaren ohnehin schwer kontrolliert werden kann. 

Risiken und Verbote: Was beim Konsum von Edibles zu beachten ist

In Deutschland sind Cannabis Edibles mit THC streng verboten. Du darfst sie weder in deinem Besitz haben noch für den Eigenbedarf herstellen oder konsumieren. Es drohen rechtliche Konsequenzen bis hin zur Freiheitsstrafe.


Wenn du daher Edibles legal ausprobieren möchtest, musst du dich in ein Land begeben, in dem dies erlaubt ist. In einigen EU-Ländern – sogar in Nachbarländern Deutschlands – können Edibles legal erworben und konsumiert werden.


Doch Vorsicht: Der Verzehr von Cannabis Edibles ist nicht ohne Grund verboten. Er birgt eine Menge Risiken – allem voran die schnelle Überdosierung. Wenn du Cannabis daher aus gesundheitlichen Gründen konsumieren möchtest, solltest du auf medizinisches Cannabis setzen und es beispielsweise verdampfen oder in Form von Tropfen einnehmen. Es gibt so viele andere Cannabis-Produkte, sodass Edibles nicht deine erste Wahl sein müssen!

Frau schläft entspannt ; Symbolbild für Cannabis als Schlafhilfe

Cannabis Edibles kaufen: Shops, Online-Angebote und Preise

Vor allem im Internet ist das Angebot an Cannabis Edibles reichhaltig. Verschiedene Cannabis Shops führen ein großes Sortiment an Esswaren mit Cannabinoiden. Doch beim Kauf gibt es einiges zu beachten.


  1. THC-haltige Cannabis Edibles sind illegal: Selbst dann, wenn du sie im Internet bestellen kannst, solltest du es nicht tun. Der Kauf und Verkauf sind und bleiben illegal. Entweder fährst du daher ins Ausland oder wartest auf eine Legalisierung in Deutschland.
  2. Inhaltsstoffe: Damit du beim Kauf von Cannabis Esswaren auf Nummer sicher gehst, solltest du genau auf die Angaben zu den enthaltenen Inhaltsstoffen achten. Das bezieht sich nicht nur auf die Cannabinoide, sondern auch auf die Terpene und Trägerstoffe. Wichtig ist, dass die Cannabis Produkte frei von Schwermetallen, Pestiziden und anderen Schadstoffen sind.
  3. Qualität: Vor allem bei Online-Angeboten lässt sich die Qualität häufig gar nicht so gut überprüfen. Achte also darauf, einen transparenten Anbieter zu wählen und dich eingehend über die Herkunft der Produkte zu informieren. Das gilt im Übrigen auch für Cannabis Edibles mit CBD. Ideal sind zertifizierte Anbieter, die unabhängige Labortests zur Reinheit und zum Wirkstoffgehalt vorweisen können.
  4. Erfahrungen anderer Nutzer: Wenn es bereits Rezensionen zu einem Onlineshop für Cannabis Edibles gibt, solltest du dir diese genau ansehen. Was sagen andere Nutzer zu Versand, Wirkung und Qualität der Produkte? Diese Informationen können ziemlich aufschlussreich sein und deine Kaufentscheidung beeinflussen.
  5. Vertriebsweg: Cannabis für den Freizeitkonsum ist in Deutschland kaum erlaubt. Der Weg muss in der Regel über einen Cannabis Social Club führen. Überprüfe daher, ob das Angebot tatsächlich seriös ist und achte auf Zahlungs- und Versandmethoden.

Gerade im Cannabis-Sektor gibt es immer wieder unseriöse Anbieter. Wenn dir auf der Webseite also etwas seltsam vorkommt, solltest du lieber von einem Kauf absehen. Überprüfe, ob der Onlineshop ein vollständiges Impressum aufweisen kann und ob es Kontaktmöglichkeiten gibt. Auch extreme Niedrigpreise sind oftmals ein Warnzeichen.

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Fazit

Cannabis Edibles sind Esswaren, die Wirkstoffe der Cannabispflanze – vor allem Cannabinoide – enthalten. In Deutschland sind THC- und HHC-haltige Cannabis Edibles verboten. Erlaubt sind hingegen CBD-Edibles, da diese keinen Rauschzustand verursachen. Die Wirkung ist jedoch nicht gut berechenbar, sodass sie nicht die sicherste Konsumform darstellen.

FAQ – Häufige Fragen zu Cannabis Edibles

Sind Cannabis Edibles in Deutschland legal?

Der Verkauf von klassischen Cannabis Edibles mit THC bleibt in Deutschland verboten. Was jedoch legal ist, sind Produkte mit dem Cannabinoid CBD.

Sind Edibles stärker als Joints?

Die Wirkung von Cannabis Edibles gilt als intensiver als die eines Joints. Du solltest daher sehr vorsichtig beim Konsum von Esswaren mit THC sein.

Wie lange ist man von Edibles high?

Das High nach dem Verzehr eines Cannabis Edibles setzt nach rund 30 bis 120 Minuten ein und hält 3 bis 12 Stunden an.

Cannabis Edibles in Deutschland – wann kommt die Legalisierung?

Wann Cannabis Edibles in Deutschland legal sein werden – und ob das überhaupt der Fall sein wird – ist noch unklar. Viele sprechen davon, dass sie vielmehr lediglich entkriminalisiert, aber niemals legalisiert werden. Die Zeit wird zeigen, ob es für Cannabis Edibles in Deutschland eine Legalisierung geben wird.